Dienstag, 12. Mai 2015

Spass bei der Arbeit, ohne Clownsnase - Feelgood Management einmal anders

Das Logo der Familienfreund KG
Thomas Kujawa, Co-Gründer der familienfreund KG Leipzig wird einen Workshop zu einem ganz anderen Thema anbieten. Ich freue mich auf die Diskussionen zum Thema "Spass bei der Arbeit, ohne Clownsnase“.

Wald: Lieber Herr Kujawa, schön dass Sie beim HR Innovation Day dabei sind. Aber was haben Sie sich dabei gedacht, einen Workshop zum Thema „Spass bei der Arbeit, ohne Clownsnase“ anzubieten?
Kujawa: Zunächst herzlichen Dank für die Möglichkeit in die Arbeits- und Gedankenwelt des etwas anderen Familienservice der familienfreund KG einführen zu können. Für das was ich gemeinsam mit meiner Kollegin und dem Team seit 2006 anbiete, gibt es mittlerweile ganz verschiedene, vergleichende Begriffe. Das eine Unternehmen sieht uns als niedrigschwellige Sozialberatung auschließlich zur Problemlösung, eine andere Organisation versteht uns als Familienservice, einem zentralen Ansprechpartner für alle Fragen rund um Familie von 0 bis 99+. In der letzten Zeit werden wir immer öfter mit dem persönlichen Assistenten oder dem Feelgood Manager verglichen. Gerade die kritische Betrachtung des 'Mädchen-für-Alles' veranlasste mich, die Clowsnase als Sinnbild für nichts betriebsnotwendiges zu wählen.

Wald: Worüber werden Sie mit den Teilnehmer/-innen des Workshops diskutieren? Verraten Sie uns, wo Sie Schwerpunkte setzen werden?
Kujawa: Von verraten kann hier keine Rede sein. Aktuell habe ich die Idee, ein wenig in die Möglichkeiten der Mitarbeiterunterstützung einzuführen. Hierzu werde ich wohl mit Beispielen aus der Praxis arbeiten und so Gelegenheit geben, ganz konkrete Anregungen für das eigene Unternehmen mitzunehmen. Da es aber ein Arbeitstreffen ist, werde ich, wie auch sonst, gern auf mitgebrachte Fragen antworten und wir können gemeinsam - ausgehend von individuellen Zustandsbeschreibungen - überlegen, wie wir die Mitarbeiterzufriedenheit durch neue bzw. zusätzliche Impulse stärken können. Ob uns die 60 Minuten dazu ausreichen, werden wir dann am 30. Mai 2015 live sehen.

Wald: Haben Sie bei der familienfreund KG bereits Erfahrungen mit „Spass bei der Arbeit“ sammeln können?
Kujawa: Die Frage zielt wohl auf meine eigene Zufriedenheit. *schmunzelt*
Ja, meine Arbeit macht mir extrem viel Spaß. Die Leser, die mich bereits persönlich kennen, wissen, dass ich für die Themen, die ich bei familienfreund bearbeiten darf, brenne. Ich bin, wenn ich das so sagen darf, ein Themengründer. Mir - und meiner Mitgründerin war das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie 2004/2005 bereits wichtig und wir haben in der Konzeptionsphase überlegt, wie wir eine vernünftige Leistung für die Lösung der bekannten Probleme anbieten können. Nun sind wir im 10. Jahr unserer Firmengeschichte und wir sind extrem stolz darauf, wie sich die Wahrnehmung des Mitarbeiters gewandelt hat und was wir alles erreicht haben. Gut, Millionäre sind wir noch lange nicht, aber das ist auch eher bei Technikgründern mit einer ausgefeilten Exitstrategie der Fall. Es geht im Verhältnis Organisation - Leistungerbringende nicht länger ausschließlich um die fachlichen Fähigkeiten der Mitarbeitenden, sondern auch um die menschlichen Bedürfnisse und das soziale Umfeld. Ich erinnere mich noch sehr gut an den Auftrag einer Logistiktochter, welche 2008 (!) unbedingt junge Mütter und Väter aufgrund der Sozialkompetenz als Beschäftigte einstellen wollte, aber die Herausforderungen bei Kind und Job nicht stemmen konnte. Im Workshop dazu gerne mehr.

Wald: Was haben Unternehmen davon, wenn sie sich mit Humor und Spass bei der Arbeit beschäftigen? Ist dies nicht ein zusätzlicher Aufwand, ohne große Wirkungen?
Kujawa: Ich habe ja schon angedeutet, dass die Clownsnase eher ein Sinnbild für den Workshop darstellt, wobei wir natürlich in unserem Netzwerk auch Coaches mit Schwerpunkt auf Lachen und Humor haben. Dennoch haben Sie Recht, Herr Prof. Wald. Organisationen, egal ob Unternehmen, Verwaltungen oder Verbände müssen den Aufwand, sowohl finanziell als auch personell, ehrlich abschätzen. Und gerade die Wirkung wird von einer Vielzahl an Entscheidern unterschätzt. Den von mir angebotenen Workshop verstehe ich gerade auch aus diesem Grund als Tür- und Kopföffner sowie als Gesprächsangebot für Neugierige. Mit Zahlen und Statistiken will ich hier nicht rumwerfen, denn Skeptiker werden sofort Winston Churchill ins Feld führen. Und wir wollen ja nicht streiten, sondern Lösungen und HR-Innovationen für die Fragen von morgen erarbeiten.

Wald: Eine Frage zum Schluss. Warum nehmen Sie am HR Innovation Day teil?
Kujawa: Ich war bereits im letzten Jahr dabei und fand den Input sowie Austausch sehr anregend. Ich bin schon jetzt gespannt, welche Menschen, Ideen und Lösungen ich diesmal kennenlernen darf.

Wald: Ganz herzlichen Dank für das Gespräch. Ich freue mich sehr auf Ihren Workshop und unser Treffen am 30. Mai 2015.

Zur familienfreund KG: Diese versteht sich als zentraler Ansprechpartner für alle Fragen rund um Familie von 0 bis 99+. Als Serviceunternehmen für Work-Life-Balance ist die familienfreund KG gern verlängerte Werkbank der Personalabteilung bzw. Geschäftsleitung. Neben der Neuentwicklung und Umsetzung von mitarbeiterunterstützenden Vorhaben und Angeboten bietet das Unternehmen auch Standortanalysen und Anreicherungen von Produkten und Leistungen um familienfreundliche Komponenten. Die familienfreund KG ist die erste Existenzgründung aus dem Lokalen Bündnis für Familie, FAMILIENSTADT Leipzig, heraus und wurde am 3. Mai 2006 ohne Fördermittel gegründet. Mein Gesprächspartner Thomas Kujawa ist Jahrgang 1970. Als Co-Gründer der familienfreund KG versteht er sich als Social Entrepreneur und bezeichnet sich selbst als Querulant. Seine 3 Tags lauten:  #HR, #WorkLifeBalance, #familienservice.

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