Freitag, 22. April 2016

RPO = Der Trend? Gespräch mit Tim Oliver Pröhm

Tim Oliver Prohm
Der HR Innovation Day 2016 kommt und damit auch eine Reihe interessanter Workshops. Ich freue mich, dass ich Tim Oliver Pröhm für einen Workshop zum Thema „Warum wird Recruitment Process Outsourcing (RPO) derzeit so richtig interessant? Wie komme ich zum richtigen Dienstleister?“ gewinnen konnte. Damit steht ein aktuelles Thema im Mittelpunkt, das viele Personalbereiche betrifft und wo es derzeit einen zunehmenden Diskussionsbedarf gibt. Tim konnte ich im Rahmen der HR BarCamps in Berlin kennenlernen. Mit seinen umfassenden Erfahrungen ist er ein interessanter und überaus kompetenter Gesprächspartner.

Peter: Vornweg herzlichen Dank, dass Du beim diesjährigen HR Innovation Day dabei bist. Mit dem Thema Recruitment Process Outsourcing (RPO) hast Du bestimmt einige interessante Informationen und Erfahrungen dabei!
Tim: Vielen Dank, ich freue mich sehr dabei zu sein! Mit dem Thema “Recruitment Process Outsourcing” (“RPO”) setze ich mich schon seit einigen Jahren auseinander. Ursprünglich wurden die ersten RPO-Projekte in den USA und Großbritannien umgesetzt. Seit einiger Zeit beschäftigen sich nun aber auch Unternehmen in Deutschland damit, entweder den gesamten Rekrutierungsprozess oder Teile davon an einen externen RPO-Dienstleister zu vergeben. Seit 2010 habe ich innerhalb eines internationalen Konzerns als Geschäftsführer die RPO-Gesellschaft gegründet und erfolgreich am deutschen Markt etabliert. Natürlich werde ich gerne einige Informationen und Praxistipps mit den Teilnehmern teilen.

Peter: Die Rekrutierung wird immer mehr als Schlüsselprozess des Personalmanagements angesehen. In Zeiten von Fachkräfteengpässen schenken Geschäftsführungen der Rekrutierung erwiesenermaßen mehr Aufmerksamkeit. Warum sollten die Personalbereiche diese Aufgabe nicht selbst ausführen?
Tim: Die Rekrutierung hat sich während der letzten Jahre insgesamt sehr verändert. Ebenso haben sich die Anforderungen an die Personalabteilungen deutlich erhöht. Durch neue Entwicklungen, wie z.B. die Ansprache passiver Kandidaten (Active Sourcing) benötigen Unternehmen innerhalb der HR-Organisation sowohl erweiterte Recruiter Skills als auch angepasste Infrastrukturen (Shared Service Center, spezielle IT-Lösungen, etc.). Gerade in der Rekrutierung bietet RPO eine große Chance, mehr Kandidaten in die Pipeline zu bekommen und damit die absolute Anzahl der Bewerbungen erfolgreich und zielgerichtet zu erhöhen. Selbstverständlich entscheidet das Unternehmen im Rahmen eines RPO selbst, wie viel Dienstleistung es benötigt. Ein RPO-Projekt lässt sich individuell an die Bedürfnisse anpassen und kann sich entweder auf die klassische Befüllung der Kandidaten-Pipeline beschränken, oder aber auch die Kandidaten-Vorauswahl, Assessment-Center, Telefoninterviews und mehr beinhalten.

Peter: Mit der Nutzung von RPO dürfte aber auch eine Möglichkeit zur Profilierung verschwinden. Wie kann damit aus Deiner Sicht umgegangen werden?
Tim: Es ist wichtig zu verstehen, dass der RPO-Provider in erster Linie ein Dienstleister der HR-Organisation ist, d.h., dass er seinen Anteil zum Gesamtwertbeitrag von HR leisten muss. Wenn ich mir die Anforderungen anschaue, die die Digitalisierung mit sich bringt, wird sich HR zukünftig vor allem als Gestalter des digitalen Wandels innerhalb des eigenen Unternehmens profilieren müssen. Eine intelligente Outsourcing-Strategie, nicht nur für das Recruiting, ermöglicht es dabei, sich den Rücken für die strategischen Herausforderungen sowie die Kernaufgaben freizuhalten.

Peter: Was empfiehlst Du Unternehmen, die sich mit dem Gedanken an RPO beschäftigen? Wo sind wichtige Aspekte zu berücksichtigen? Gibt es Kriterien und Show-Stopper für ein RPO?
Tim: Ich habe in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass es oftmals zwei Hauptkriterien bei der Auswahl eines RPO-Dienstleisters gibt: Preis und Qualität. Entweder der RPO-Dienstleister bildet den Prozess bei gleicher Qualität kostengünstiger ab, oder er macht den Prozess bei gleichen Kosten effizienter. Bei der Vorauswahl eines RPO-Anbieters sollten sich Unternehmen wirklich klar darüber sein, welches die genaue Erwartungshaltung an den Anbieter ist, wie die genauen Anforderungen aussehen und welche Kennzahlen (KPI/SLA) vom Dienstleister unbedingt erfüllt werden müssen. Zusätzlich empfehle ich jedem interessierten Unternehmen, im Vorfeld Referenzen abzufragen, um mit bestehenden Kunden des möglichen Anbieters Erfahrungen auszutauschen. Man sollte bei der Anbieterauswahl immer bedenken, dass solche RPO-Verträge in der Regel über mehrere Jahre abgeschlossen werden und der Auswahlprozess von Beginn an daher gut strukturiert sein sollte.

Peter: Eine Frage zum Schluss: Warum kommst Du nach Leipzig?
Tim:  Ich habe diese Veranstaltung in den letzten Jahren bereits in den sozialen Medien verfolgt, konnte es aber leider terminlich bisher noch nicht einrichten, mit dabei zu sein. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass es in diesem Jahr zeitlich hervorragend passt. Meines Erachtens stellst Du, lieber Peter, immer ein buntes und interessantes Programm mit guten Vorträgen, spannenden Diskussionen und Workshops zusammen, so dass viele smarte Teilnehmer von dieser Veranstaltung angesprochen fühlen. Ich freue mich insbesondere auf den Austausch mit den Teilnehmern und werde neben meinem eigenen Vortrag mit Sicherheit auch einigen andere Vorträgen und Workshops beiwohnen.

Peter: Tim, ich danke Dir herzlich für dieses informative Gespräch. Ich freue mich sehr, dass wir uns am 28. Mai 2016 in Leipzig sehen werden.

Mein Gesprächspartner, Tim Oliver Pröhm, ist Managing Partner der HTTP | HR Transformation & Technology Partners Unternehmensberatung mit Sitz in Hamburg und Berlin. Davor war er mehrere Jahre als Geschäftsführer eines RPO-Anbieters tätig. Mit HTTP hat er seine Aktivitäten auf die Beratung von Unternehmen im Bereich der ganzheitlichen digitalen HR-Transformation ausgerichtet. Er verfügt über umfassende Erfahrungen im Bereich Digital HR, People Analytics, Recruiting, HR Tech und HR-Outsourcing. Die HTTP | HR Transformation and Technology Partners beraten und begleiten Unternehmen aus den verschiedensten Branchen auf ihrem Weg, eine individuelle und passgenaue digitale HR-Organisation zukunftsweisend und erfolgreich zu etablieren. Mit dem Fokus auf HR-Technologien, HR-Outsourcing sowie individuelle Prozesslösungen, unterstützen die HTTP | HR Transformation & Technology Partners ihre Kunden bei Strategieentwicklung, Planung und Umsetzung ihrer HR-Transformation. Dabei liegt das Augenmerk stets auf den individuellen Strukturen, Bedürfnissen und Organisationsabläufen innerhalb der Unternehmen, um eine passgenaue Digitalisierungsstrategie zu entwickeln und erfolgreich zu implementieren.

1 Kommentar:

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