Freitag, 27. Mai 2016

Recruiting-Innovationen - Hier spielt die Musik - Firstbird und Young Targets in Leipzig

Heute folgt das letzte Interview und dies auch als eine Premiere. Ich habe beide Speaker der Abschlussrunde, Lutz Leichsenring (Young Targets) und Matthias Wolf (firstbird) um ein Doppelinterview gebeten.

Peter: Ich freue mich sehr, dass Ihr beide nach Leipzig kommt und für den Abschluss des HR Innovation Days sorgen werdet.
Lutz: Ich freue mich auch sehr, wieder hier zu sein. Es ist ja bereits das zweite Mal für mich.
Matthias: Vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich auf eine interessante und angeregte Diskussion und Austausch mit vielen interessierten Personalern in Leipzig. Gerade der HR Innovation Day mit über 150 Teilnehmern – und das am Wochenende (!) zeigt, dass es ein großes Interesse an neuen und innovativen Lösungen für die HR-Arbeit gibt.

Peter: Ihr beide steht exemplarisch für erfolgreiche Recruiting Innovationen. Könnt Ihr kurz Euer Herangehen an dieses Thema schildern?
Lutz: In der Regel entwickeln wir eng in Abstimmung mit unseren Kunden ein Recrutainment-Konzept. Dazu verwenden wir die Design Thinking Methode, um Mitarbeiter aus dem Unternehmen möglichst interdisziplinär einzubinden und in kurzer Zeit einen Prototypen zu entwickeln. Wir haben aber auch Konzepte, die wir innerhalb unseres Teams entwickeln und dann an passende Kunden herantreten.
Matthias: Wir bei firstbird sind der Überzeugung, dass persönliche Empfehlungen die effizienteste und natürlichste Art darstellen, Talente mit Unternehmen in Verbindung zu bringen. Wir glauben auch, dass viele Unternehmen die notwendige Basis dafür haben – Mitarbeiter als die glaubwürdigsten Markenbotschafter zu aktivieren – ohne es zu wissen. Empfehlungen über Mitarbeiter für offenen Positionen stellt nach wie vor einen zufälligen Prozess dar, der kaum digitalisiert ist. Firstbird hilft großen und mittelständischen Unternehmen dabei, den Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Kanal professionell einzuführen und nachhaltig erfolgreich zu administrieren. Unternehmen sparen sich dadurch Zeit und Geld, um andere Personalprojekte in Angriff zu nehmen.

Peter: Welche wichtigen Entwicklungen seht Ihr in der Zukunft beim Recruiting? Lassen sich hier Schwerpunkte erkennen?
Lutz: Aus meiner Sicht wird der richtige On-Boarding Prozess ein entscheidender Faktor im Wettbewerb um die besten Köpfe sein. Junge IT-Fachkräften legen großen Wert auf fachliche Entwicklungsmöglichkeiten und ihnen ist es ja laut einer aktuellen Studie der HTWK am wichtigsten, gezielt eingearbeitet und durch einen Mentor bzw. Paten unterstützt zu werden. Mit Recrutainment unterstützen wir diesen Prozess, indem wir sehr niedrigschwelligen Zugang zu Unternehmen schaffen und sehr früh persönliche Kontakte zu potentiell neuen Kollegen herstellen.
Matthias: Eines der großen Themen auf internationalen Tech-Konferenzen im Bereich HR ist der Einsatz von AI (Artificial Intelligence). Sei es einerseits, dass große Datenmengen mit Hilfe von Spezialcomputern wie IBM Watson durchforstet werden können, als auch Chatbots, die automatisch mit Bewerbern kommunizieren. Große Technologiefirmen investieren sehr viel Geld, um diese Technologien auf den Markt zu bringen. Man darf gespannt sein, ob Machine-Learning als auch mathematische Algorithmen die Nadel im Heuhaufen und Unternehmen den passenden Bewerber finden können.

Peter: Eine Frage zum Abschluss und aus einer anderen Perspektive: Oft fragen mich meine Studierenden - Was macht eine erfolgreiche Bewerbung im Jahr 2016 aus? Was meint Ihr?
Lutz: Personality wins! Alles was man an Vielseitigkeit, Interessen und Praxiserfahrung einbringen kann, hebt einen von einem anderen Bewerber mit einem konventionellen Lebenslauf ab.
Matthias: Eine erfolgreiche Bewerbung sollte heute meines Erachtens als Bewerbungsprozess gesehen werden, bei dem ein professionell gestalteter CV – ob online oder offline - einen Teil davon darstellt. Es beginnt mit der Auswahl und Identifikation von Branchen bzw. Unternehmen, die mein Interesse abdecken, der Klärung, ob ich die notwendigen fachlichen Qualifikationen für den Job mitbringe, die dieser erfordert, ein fehlerfreies, professionelles Anschreiben mit Lebenslauf, das an die „nach aussen hin“ erkennbare Unternehmenskultur (z.B. per Du oder Sie; informell oder formell; usw.) angepasst geschrieben ist, bis hin zur Vorbereitung auf Bewerbungsinterviews, bei dem ein Bewerber auch Informationen über das Unternehmen und Produkte kennt und indem die Erwartungshaltung beider Seiten offen auf den Tisch gelegt werden.

Peter: Die obligatorische Frage an alle Speaker: Warum kommt Ihr zum HR Innovation Day nach Leipzig?
Lutz: Ich schätze den Austausch mit Studenten und die sehr herzliche und persönliche Atmosphäre. Wobei ich gespannt bin, denn das Event ist ja in den letzten Jahren auch größer geworden.
Matthias: Ich komme am Samstag aus Amsterdam von der Tech-Konferenz „The Next Web“ mit 20.000 Teilnehmern und 3.000 Unternehmen aus aller Welt nach Leipzig. Wir bei Firstbird müssen am Puls der Zeit bleiben, um unsere Innovations- und Produktentwicklung voranzutreiben, als auch mit Kunden und Unternehmen direkt zu sprechen, um zu verstehen, was aus Ihrer Sicht der Markt erfordert. Dies bildet der HR Innovation Day in Leipzig sehr gut ab.

Peter: Herzlichen Dank an Euch beide für das Gespräch. Ich freue mich sehr auf das Zusammentreffen am 28. Mai 2016 in Leipzig.


Zu meinen Gesprächspartnern:

Lutz Leichsenring ist Gründer und verantwortlich für Konzeption bei young targets – einem Unternehmen, dass sich mit unkonventionellen Recruiting-Veranstaltungen beschäftigt, um junge IT-Talente mit Unternehmen in Kontakt zu bringen, wie z.B. Escape Games oder Hackathons.



Matthias Wolf ist Co-Founder & COO bei Firstbird – dem führenden Anbieter digitaler Mitarbeiter-Empfehlungsportale im deutschsprachigen Raum, das klassischen Recruitingkonzepten in punkto Erfolgsquote, Schnelligkeit und Kosteneffizienz deutlich überlegen ist.


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