Donnerstag, 7. März 2019

BarCamp Experience oder die Neue Arbeitswelt wirklich erleben - beim HR BarCamp Nummer 8

Der Rückblick auf das HR BarCamp Nummer 8 ist längst überfällig. Vornweg: Ich bin immer wieder sehr gern dabei. Dies nicht zuletzt deshalb, weil es mir bei den vielen Überlegungen und Diskussionen zu neuen Arbeitsweisen und Organisationslösungen immer wieder eine große Freude bereitet, diese im Rahmen des BarCamps wirklich zu erleben.

Die Väter des HR BarCamps: Mission completed successfully!
Was fiel mir in diesem Jahr besonders auf? M. E. hat sich das Themenspektrum erweitert und geht zum Teil über die klassischen Recruiting-Themen hinaus. Die ist zu begrüßen, weil ich in Gesprächen mit anderen BarCampern oft hören konnte, wie wichtig diese gerade auch die Diskussionen zu anderen Themen vor allem im Spannungsfeld von "neuem" Arbeiten und Lernen einschätzen. Die aktuellen Veränderungen und die damit häufig entstehenden neuen Handlungsmöglichkeiten von HR bieten viele Anknüpfungspunkte für Diskussionen und den Erfahrungsaustausch. Dies hat sich m.E. auch bei der inhaltlichen und methodischen Vorbereitung vieler Sessions gezeigt.

Nach einem körperbetonten Einstieg in das BarCamp ("Bauchtanz") und dem wieder sehr spannenden Voting war ich dann auch selbst - gemeinsam mit Sara-Lena Eisermann - als Sessiongeber aktiv. Außenstehende mage es erstaunen, aber Ausgangspunkt dieser Session war ein einzelner Tweet (Danke an Carolin), der zu einem kleinen "Shitstorm" ...

und beim HR BarCamp dann zu einer interessanten Session geführt hat.

Ausgehend von der Frage: "Sind Frauen die schlechteren Netzwerkenden?" wurde in Form eines Battles of Arguments das Für und Wider der Ergebnisse der erwähnten Studie diskutiert.

Die Argumente sind lesenswert! Der Diskussion kann ich nichts hinzufügen. Ganz herzlichen Dank an Sara-Lena für die erneute Zusammenarbeit als Session-Geber und auch für den Rückblick bei LinkedIn!

In der nächsten Session, die ich besucht habe, wurde eine interessante, derzeit häufig aufgeworfene Frage gestellt. Wie passen Lernen und Arbeiten eigentlich zusammen? Woher kommt der Druck, sich mit dieser Frage zu beschäftigen? Welche Möglichkeiten bzw. Lernformate existieren, um Lernen stärker als bisher und mit erfolgreich in die Arbeit zu integrieren.

In der nächsten Session "Love HR Hate Racism" wurde ein Thema behandelt, das viele HRler spürbar bewegt und bislang eher selten diskutiert wird. Es ging darum, wie sich HR zu rassistischen Handlungen positioniert und wie auf solche Handlungen im Unternehmen reagiert werden kann ("Code of conduct"). In der Konsequenz muss sich HR dazu sichtbarer positionieren, in diesem Sinne auch politischer werden und entsprechend handeln.

In der letzten Session des ersten Tages ging es um das Thema "Engagement der Mitarbeiter". Die Vertreter von Peakon haben in dieser Session die Grundlagen ihrer Engagement Surveys dargestellt und ihr Modell der Engagement-Faktoren vorgestellt und diskutiert.

Die zweite BarCamp-Tag begann mit interessanten Fragen: Sind bei den aktuellen Bedingungen (die eher statischen) HR-Strategien wirklich noch zeitgemäß? Was kann getan werden, um auch die HR-Mitarbeiter mitzunehmen? Welche Einstellungen und Beiträge werden von #HR erwartet? Was ist hier zu tun? Was passiert mit #HR in der Zukunft? Welche Beiträge werden von #HR erwartet? UND: HR selbst ist Teil der Veränderung.

Letztlich sind HR-Strategien (oder Personaler) nur dann erfolgreich, wenn sie sich wirklich auf die "Bedingungen einlassen".
Es ist erkennbar, dass es DIE ANTWORTEN nicht mehr gibt. Die Zeit der "Best Practices" ist m. E. vorbei. Es gilt vielmehr, dass sich HR selbst ändert und parallel dazu die Grenzen und die Zusammenarbeit zwischen HR und den anderen Bereichen im Unternehmen neu interpretiert und gestaltet. M.E. ist bei HR damit eine umfassende Anpassungsfähigkeit und der Wille zu eigenständigen Beiträgen nötig.

Schön, dass ich mit der nächsten Session wieder auf den Boden der Recruiting-Realität geholt wurde. In der Session "Best Case Kino" mit Payam Parniani und Jan Kirchner wurden mit realen Recruitng-Videos u.a. aus der Zeitarbeit gerade die neuen Channels präsentiert.

Spannend auch wieder das Recall-Voting. So konnte ich eine lebhafte und zum Nachdenken anregende Session mit Jess Koch zum Thema "PeopleAnalytics" erleben. Hier wurde wieder einmal deutlich, wie groß der Nachhol- und Sensibilisierungsbedarf bei Personalern ist, wenn es um den gezielten Einsatz von "Zahlen, Daten und Fakten" geht. Dadurch kann HR zur Steuerungskomptenz erlangen. Diese Tatsache werde ich bei der thematischen Gestaltung des kommenden HR Innovation Days - wie bisher auch - verstärkt berücksichtigen. Personaler sollten in Zukunft zumindest über die Fähigkeit zur zielgerichteten Interpretation von Daten verfügen.

In diesem Jahr will ich unbedingt auch einige der Sessions erwähnen, an denen ich gern teilgenommen hätte.

Das es zu New Work ein Quartett gibt, hätte ich nicht gedacht ...

Gefällt mir sehr: Weg mit dem Guerilla Recruiting! It's time for Godzilla Recruiting!

Und dann noch die Coding-4-HR-Session mit Sebastian Sellinat (Sebastian wird sich auch aktiv am HR Innovation Day 2019 beteiligen!!!)

Einen umfangreichen Bericht zu Sessions bzw. zum HRBarCamp 2019 hat Maja Roedenbeck vorgelegt (Leseempfehlung!, Respekt für die Geschwindigkeit!).


Achtung:

Bei den Arbeitgebermarkenfreunden gibt es einen umfassenden und lesenswerten Bericht zum diesjährigen HR BarCamp. Unbedingt lesen!

Mittlerweile ist auch ein interessanter Rückblick von Helge Weinberg bei Crosswater Job Guide erschienen.

Und jetzt meine "letzten" Worte: Ein ganz großes Dankeschön an Christoph Athanas und Jannis Tsalikis für langen Atem und Kraft für ein nach wie vor einzigartiges HR NETZWERK-Event. Ein Geschenk dafür haben sich die Väter des HR BarCamps selbst gemacht - mit einem tollen Familienfoto für den Kamin ...

Danke und bis zum HR BarCamp 2020!


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