Dienstag, 13. Mai 2025

Wie mit KI passende Nachfolger für Babyboomer finden? - Gespräch mit Uwe Thuß von SAJOKI zum HR Innovation Day 2025

Der HR Innovation Day 2025 steht vor der Tür. Es zählt zur Tradition mit allen Workshop-Hosts ein Interview zu führen. Dafür steht mir heute Uwe Thuß von Sajoki zur Verfügung. Er wird einen Workshop zum Thema „Mit KI passende Nachfolger für Babyboomer finden, damit Teams weiterhin harmonieren“. Ich freue mich sehr, mit Uwe Thuß den Gründer eines Startups gewonnen zu haben, das mit KI eine innovative Leistung anbietet und sich der Aufgabe verschrieben hat, geeignete Nachfolger für die in der nächsten Zeit ausscheidenden Babyboomer zu finden. Ich bin gespannt, wie sich hier neue Möglichkeiten für den Einsatz von KI ergeben. Bereits an dieser Stelle herzlichen Dank an Uwe Thuß für sein aktive Mitwirkung am diesjährigen HR Innovation Day.

Wald: Ich freue mich sehr, dass ich Sie für dieses Gespräch und auch für einen Workshop zum diesjährigen HR Innovation Day gewinnen konnte.
Thuß: Und ich freue mich, dass wir mit SAJOKI beim HR Innovation Day 2025 dabei sein dürfen. Die Veranstaltung ist ein starker Impulsgeber für die HR-Branche – praxisnah, innovativ und zukunftsorientiert. Genau der richtige Ort, um mit Fachleuten, Studierenden und Entscheider:innen über neue Wege im Recruiting und der Personalentwicklung zu sprechen.

Wald: Könnten Sie sich und Ihr Unternehmen kurz vorstellen? Was steckt hinter dem Unternehmensnamen?
Thuß: Gerne. Mein Name ist Uwe Thuß, ich bin Gründer und Geschäftsführer der App Concept.com GmbH – wir entwickeln KI-gestützte Softwarelösungen für modernes Recruiting. Unser Startup SAJOKI ist eine dieser Lösungen. Hinter dem Namen steckt ursprünglich die Idee „Sales Jobs KI“. Doch wie das bei Innovationen oft der Fall ist, hat sich das Produkt im Laufe der Entwicklung deutlich weiterentwickelt: Heute ist SAJOKI eine KI-basierte Plattform für rollenspezifisches Persönlichkeitsprofiling. Wir unterstützen Unternehmen dabei, intern wie extern die passenden Talente zu identifizieren – nicht nur nach Hardskills, sondern basierend auf den erfolgskritischen Softskills.

Wald: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, genau diese Lösung zu entwickeln?
Thuß: Die Idee ist aus der Praxis heraus entstanden. Wir haben ursprünglich ein klassisches Jobportal betrieben – mit Fokus auf die Vermittlung über Hardskills. Doch wir merkten schnell: Das greift oft zu kurz. Gerade im digitalen Zeitalter entstehen ständig neue Berufsbilder, für die es keine standardisierten Qualifikationen gibt. Gleichzeitig erleben wir durch Zuwanderung und gesellschaftlichen Wandel viele Talente mit Potenzial, deren formelle Abschlüsse nicht anerkannt sind – das System blendet diese Menschen oft aus. Und bei Führungskräften zeigen Studien sehr deutlich: Es sind nicht die Hardskills, die den Unterschied machen, sondern Softskills wie Empathie, Kommunikationsstärke und Teamintelligenz. Daraus entstand SAJOKI – ein System, das genau diese Aspekte sichtbar und bewertbar macht. Weitere Details hierzu werden in dem hier verlinkten Video dargestellt.

Wald: Doch nun zu Ihrem Workshop. Hier werden die Themen Personalauswahl und die Zusammensetzung von Teams angesprochen. Wie bekommen Sie diese doch recht komplexen Fragestellungen mit dem Einsatz von KI zusammen?
Thuß: Im Workshop zeigen wir ganz konkret, wie moderne KI-Technologie helfen kann, die „richtigen“ Menschen für Teams zu finden – nicht nur fachlich, sondern auch menschlich. Unser Ansatz basiert auf einer rollenbasierten Softskill-Analyse. Das heißt: Wir analysieren nicht nur, wie jemand strukturell aufgebaut ist und im Arbeitsumfeld agiert, sondern auch, in welchen Rollen diese Persönlichkeit ihr Potenzial besonders wirksam entfalten kann. Das macht einen enormen Unterschied – insbesondere bei der Nachfolgeplanung. Denn Babyboomer, die als Führungskraft in Rente gehen, hinterlassen nicht nur Aufgaben, sondern ganze Beziehungsnetzwerke im Team.
Die Herausforderung ist also nicht nur, „eine neue Führungskraft“ zu finden – sondern eine Person, die das bestehende Team nicht zerreißt. Bemerkenswert ist, dass KI bereits heute in der Lage ist, komplexe menschliche Themen präzise zu analysieren. Eine Studie der Ohio State University zeigte, dass ChatGPT in psychotherapeutischen Szenarien oft höher bewertet wurde als menschliche Therapeuten. Dies unterstreicht das Potenzial von KI, auch in sensiblen zwischenmenschlichen Kontexten wertvolle Unterstützung zu bieten.

Wald: Da drängt sich die Frage auf, was die Teilnehmer und Teilnehmerinnen von Ihrem Workshop konkret erwarten können?
Thuß: Die Teilnehmenden erwartet ein sehr interaktiver und praxisnaher Workshop. Wir geben zunächst einen kurzen Einblick, wie sich der Arbeitsmarkt durch den demografischen Wandel verändert und welche Rolle Softskills heute und in Zukunft spielen. Danach erleben die Teilnehmenden live, wie eine SAJOKI-Potentialanalyse funktioniert. Wer möchte, kann direkt vor Ort selbst ein Profiling durchlaufen und erleben, wie unsere KI arbeitet. Gemeinsam analysieren wir dann, wie diese Ergebnisse für Recruiting, Teamentwicklung und Nachfolgeplanung nutzbar gemacht werden können. Ziel ist, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie man mit moderner Technologie nicht nur effizienter, sondern auch menschlicher rekrutieren kann.

Wald: Meine Standardfrage stelle ich zum Schluss. Warum kommen Sie zum HR Innovation Day nach Leipzig?
Thuß: Ich bin gern beim HR Innovation Day, weil er genau das zusammenbringt, was es braucht: Wissenschaft, HR-Praxis und Innovationsgeist. Es ist keine Verkaufsveranstaltung, sondern ein Ort des echten Austauschs – offen, kritisch und inspirierend. Und Leipzig als Standort bringt eine besondere Energie mit: viel Aufbruch, viele kluge Köpfe und eine hohe Offenheit für Neues. Das passt hervorragend zu dem, was wir mit SAJOKI vorhaben.

Mein Gesprächspartner und Workshop-Host zum diesjährigen HR Innovation Day ist Uwe Thuß. Er begann seinen beruflichen Werdegang bei der Seereederei der DDR. Im Anschluss vertiefte er sein Wissen durch ein Studium des Maschinenbaus und der Ingenieurpädagogik. Seit über 30 Jahren ist er als Unternehmer tätig und hat mehrere Unternehmen gegründet, die sich bis heute darauf konzentrieren, moderne und attraktive Arbeitswelten zu gestalten (https://bueroland-online.de). Mit der App Concept.com GmbH (https://app-concept.com) hat er eine Firma aufgebaut, die zeitgemäße Softwarelösungen (https://jobsnavi.de/)für das Recruiting entwickelt. Mit SAJOKI (https://sajoki.de) arbeitet er an praxisnahen Ansätzen im Bereich KI-gestützter Personaldiagnostik und beschäftigt sich intensiv mit den Themen New Work, Kulturwandel und der Transformation der Arbeitswelt.

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