Mittwoch, 23. Mai 2012

Web 2.0, Führung 2.0 und jetzt HR 2.0 - Interview mit Lydia Stübler


Der HR-Innovation Day rückt näher. Lydia Stübler, Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsgruppe Digitaler Mittelstand des Institute of Electronic Business e.V., wird die Ergebnisse der Studie HR 2.0 vom Mai 2012 vorstellen. Mit ihr konnte ich ein kurzes Interview führen.

Wald: Web 2.0, Führung 2.0 und jetzt auch noch HR 2.0. Warum sehen Sie auch das Personalmanagement auf dem Weg zur Version 2.0?
Stübler: Das Management von Human Resources (HR) wird mehr und mehr zu dem kritischen Erfolgsfaktor der unternehmerischen Wettbewerbsfähigkeit. So wird aufgrund der Demografie der Zugang zu qualifizierten Fachkräften zunehmend schwieriger. Ebenso nimmt der Kostendruck auf HR-Prozesse zu, der Zugang zu Informationen und Wissen wird ein Schlüsselfaktor für einen erfolgreichen HR-Bereich. Um den Anforderungen der digitalen Ökonomie gerecht werden zu können, reichen die klassischen Instrumente der Kommunikation im Unternehmen und mit Kunden bzw. potenziellen Interessenten nicht mehr aus. Zahlreiche Unternehmen stellen sich diesem Veränderungsdruck, indem sie beispielsweise Social Media-Anwendungen zur Optimierung des Austauschs von Wissen, Informationen und Meinungen zwischen Führungskräften und Mitarbeitern aber auch zwischen den Mitarbeitern erproben.

Wald: Wie zeigt sich das in den Ergebnissen Ihrer aktuellen Studie?
Stübler: Wir konnten feststellen, dass für die Befragten Social Media-Anwendungen in Zukunft von großer Bedeutung sein werden, gerade wenn es um die Rekrutierung neuen Fachpersonals und das Employer Branding von mittelständischen Unternehmen geht. Wir konnten aber auch feststellen, dass diese Anwendungen noch lange nicht in allen Unternehmen angekommen sind und es noch viele technische, aber auch inhaltliche Hindernisse zu überwinden gibt.

Wald: Was bedeutet dies für die Mitarbeiter in den Personalbereichen?
Stübler: Nicht jeder kennt sich in diesem Gebiet aus und muss es auch nicht. Hierfür gibt es Agenturen oder speziell geschulte Mitarbeiter. Sollte eine Social Media-Strategie jedoch in einem Unternehmen Einzug halten, heisst es als erstes, seine Mitarbeiter zu schulen und ihnen klare Social Media-Regeln zu geben. Nur so kommt man mit den Anwendungen an das gewünschte Ziel. Und dabei müssen nicht nur die Mitarbeiter der HR-Abteilung, sondern alle Mitarbeiter eingebunden werden.

Wald: Eine wichtige Frage zum Schluss: Warum nehmen Sie den Weg nach Leipzig zum HR Innovation Day auf sich?
Stübler: Der Meinungsaustausch mit jungen Mitarbeitern in HR-Berei- chen und Studierenden mit dem Schwerpunkt Personal wird von uns außerordentlich geschätzt. Gern nutze ich diese gute Gelegenheit um auf die Ergebnisse der Arbeit unseres Instituts im Allgemeinen und die seit Mai 2012 vorliegende Studie "HR 2.0" hinzuweisen. Ich freue mich sehr, dass Sie in diesem Zusammenhang auf uns zugekommen sind.

Wald: Liebe Frau Stübler, herzlichen Dank für das Gespräch. Ich freue mich sehr auf Ihren Vortrag in Leipzig.

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