Dienstag, 5. Mai 2015

Konflikte sacht entfachen - Geht das? - Fragen an Birgit Schneider

Heute finden die Gespräche mit den verschiedenen Workshop-Anbietern zum diesjährigen HR Innovation Day ihre Fortsetzung. Birgit Schneider wird einen Workshop zum spannenden Thema "SACHT entfacht - Wie Sie Konflikte erkennen und positiv wandeln können". Frau Schneider war so freundlich, einige Fragen zum Workshop und damit zum Umgang mit Konflikten zu beantworten.

Birgit Schneider
Wald: Liebe Frau Schneider, bereits an dieser Stelle herzlichen Dank, dass Sie einen Workshop anbieten werden. Gern möchte ich die Teilnehmer/-innen und Interessenten am HR Innovation Day aber auch meine Blog-Leser/-innen über die angebotenen Workshops informieren. Zu diesem Zweck heute einige Fragen an Sie.
Schneider: Sehr gerne komme ich zum HR Innovation Day in meine Leipziger Heimat und freue mich auf Ihre Fragen.

Wald: Der Titel Ihres Workshops klingt widersprüchlich. Ist es wirklich möglich, Konflikte sacht, d. h. vorsichtig zu entfachen?
Schneider: Sehr schöne Frage, der Widerspruch scheint hier offensichtlich. Wir beschäftigen uns oft erst mit Konflikten an einem Punkt wo sie unvermeidlich und destruktiv sichtbar werden, bspw. durch Abwehr, Schuldzuweisung, Verhärtung, Ohnmacht oder Verleugnung. Wie können wir also in den Arbeitswelten „sacht“ Raum geben für Emotionen & Bedürfnisse, um sie konstruktiv zu nutzen, bevor destruktive Handlungen sichtbar werden. Dazu möchte ich gern im Workshop mit einem Experiment starten.

Wald: Worin besteht der Sinn, des von Ihnen beschriebenen Umgangs mit Konflikten?
Schneider: Zunächst, dass ich bei mir selbst anfange und mir bewusst bin, was mein eigener Anteil - verbunden mit Erziehung, Erfahrung, Werten und Glaubenssätzen - im Konflikt ist. Weiterhin möchte ich durch Übungen das Bewusstsein schärfen, welche Botschaften mit den eigenen Aussagen beim Gegenüber ankommen können und wie man aus verzwickten Sackgassen auch wieder heraus kommen kann. Und ich möchte praxisnah aufzeigen, warum es - auch in den Arbeitswelten - so wichtig ist, Emotionen wie Enttäuschung, Ärger und Wut zu leben und was daraus konstruktives entstehen kann, ohne dass jemand zu Schaden kommt.

Wald: Auf welche Techniken bzw. Verfahren werden Sie bei der Bearbeitung dieser Thematik zurückgreifen?
Schneider: In erster Linie arbeite ich leidenschaftlich nach dem systemischen Ansatz, an dem ich die Teilnehmer Anteil nehmen lasse. Zu dem Ansatz gehört bspw., dass es keine objektiven „Wahrheiten“ gibt, sondern eine Vielzahl an subjektiv wahrgenommenen „Wirklichkeiten“, die sich aus unterschiedlichen Lebensgeschichten, Erfahrungen und Bewertungen dessen ergeben. Dies zu respektieren ist der erste Schritt in ein neues Miteinander. Dazu werde ich das Modell des SRM© (Systemisches Ressourcen Management - SRM) der Firma SACHT vorstellen, mit dem ich sehr intensiv mit Teams und Führungskräften arbeite. Dieses erfolgreich etablierte Modell zeigt Stress und Konflikt Phänomene auf. Die Resonanz der Kunden ist durchweg positiv, weil es komplexe Situationen & Verhaltensweisen nachvollziehbar darstellen und Handlungsoptionen ableiten lässt.

Wald: Was werden die Teilnehmer/-innen aus Ihrem Workshop mitnehmen können?
Schneider: Einen sachten Einstieg in den Tag mit hoffentlich neuen Impulsen, mindestens einem „Aha – Effekt“ und ersten kleinen Schritten in ein achtsames Miteinander. Weiterhin werden die Teilnehmer eine kleine Auswahl an leicht zu implementierenden SRM Prinzipien erhalten, die sie in ihren Alltag - als Haltung - integrieren können.

Wald: Zum Schluss eine Bitte: Beschreiben Sie kurz Ihre berufliche Tätigkeit.
Schneider: Nach 14 Jahren Berufserfahrung in verschiedenen (globalen) Unternehmen im Personalbereich und bei Sonderprojekten, bin ich seit 5 Jahren freiberuflich tätig. Ich berate und begleite als systemischer Coach/Supervisor Führungskräfte, Teams und Einzelklienten in Groß- und mittelständischen Unternehmen zu Kommunikations-, Führungs- und Gesundheitsfragen.

Wald: Herzlichen Dank für die Informationen. Ich freue mich sehr auf einen intensiven
Austausch von Meinungen und Erfahrungen. Bis zum 30. Mai 2015 8:00 Uhr (!) an der HTWK Leipzig.
Schneider: Ich danke Ihnen für die Möglichkeit und freue mich auf die „Frühaufsteher“ Ihrer Teilnehmer/-innen und wünsche Ihnen einen schönen Tag.


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