Donnerstag, 31. Mai 2012

HR Innovation Day - Innovative Beratung - Interview mit Thomas Schlomski


In der letzten Phase der Vorbereitung des HR Innovation Days hatte ich Gelegenheit mit Herrn Thomas Schlomski, Geschäftsführer der Kemper & Schlomski GmbH in Dresden, zu sprechen.

Wald: Üblicherweise kündige ich Sie unter der Überschrift ressourcen- orientierte Unternehmensberatung an. Damit will ich darauf hinweisen, dass Ihre Beratungsprojekte und Ihre Auftraggeber oft nicht dem üblichen Klischee von Unternehmensberatungen entsprechen. Könnten Sie dies etwas näher erläutern?
Schlomski: Kemper & Schlomski (K&S) unterstützt seit ca. 20 Jahren international tätige Konzerne durch Konzeptionen und die Begleitung bei der Umsetzung (u. a. Mediation) an der Schnittstelle zwischen unternehmerischen Herausforderungen und den Mitbestimmungsgremien. Auslöser der Mehrzahl der K&S-Projekte ist die Ankündigung eines Unternehmens, Personal abzu- bauen und/oder Standorte vollständig aufzugeben. Begründet werden diese Vorhaben u. a. durch steigenden Kostendruck, Reaktionen auf technologische Veränderungen oder die Notwendigkeit einer höheren Rendite. An dieser Stelle kommen die Mitbestimmungsgremien ins Spiel, die dann die Einschaltung von K&S auslösen. Ziel der Projekte ist es, Alternativen zu finden, die jenseits des klassischen Personalabbaus das Unternehmen  bzw. den Standort nachhaltig stärken.

Wald: Gibt es hier Besonderheiten zu berücksichtigen, auf die Sie sich einstellen müssen?
Schlomski: Ein K&S-Projekt ist selten eine "Liebesheirat", sondern häufig eine "arrangierte Ehe"! Es gilt daher, zunächst auf beiden Seiten Vertrauen aufzubauen. Darüber hinaus muss speziell arbeitgeberseitig vom Sinn der Tätigkeit überzeugt werden. Danach startet das K&S-Projekt nicht mit dem Nachrechnen vorliegender Berichten. Stattdessen starten wir immer bei dem, was am Ende heraus kommt - dem Produkt/der Dienstleistung und bewerten die Marktfähigkeit. Erst am Ende eines Projektes leiten wir dann die "harten" betriebs- und personalwirtschaftlichen Fakten ab.

Wald: Wie können sich Bewerber auf eine Tätigkeit bei Ihnen einstellen?
Schlomski: Den Bewerbern muss klar sein, dass K&S immer die letzte Instanz ist. Wenn uns zum beabsichtigten Personalabbau nichts mehr einfällt, war es das! Bewerber müssen den Biss haben, Dinge und Ausarbeitungen zu hinterfragen - egal welches international bekannte Logo auf dem Papier/der PDF-Datei zu sehen ist. Es geht auch darum, Überzeugungsarbeit für eine vielleicht entdeckte Alternative zu leisten und am Verhandlungstisch zu später oder sehr früher Stunde zu überzeugen.

Wald: Eine wichtige Frage zum Schluss. Warum kommen Sie zum HR Innovation Day nach Leipzig?
Schlomski: Die Schnittstellen zwischen unseren Beratungsaufgaben und aktuellen Personalthemen liegen auf der Hand. Uns liegt auch sehr viel an einer Sensibilisierung junger HR-Professionals und Absolventen für die Themen Restrukturierung und nachhaltiges Personalmanagement. Nicht zuletzt suchen wir immer junge und engagierte Mitarbeiter/-innen, die sich für eine Mitarbeitet in unserem Unternehmen interessieren. Die mit dem Lehrbereich Personalmanagement an der HTWK Leipzig bestehenden Kontakte wollen wir pflegen und weiter ausbauen.

Wald: Lieber Herr Schlomski, herzlichen Dank für das Gespräch. Ich freue mich sehr auf Ihren Beitrag und einen interessanten Einblick in Ihre innovative Beratungspraxis.

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