Philipp Schuch |
Peter: Hallo Philipp, ich freue mich sehr, dass Du wieder dabei bist und auch die Geduld hast, wieder einige Fragen im Vorfeld zu beantworten.
Philipp: Gerne, wenn sich allerdings gleich mein achtmonatiger Sohn melden sollte, dann müssten wir unser Gespräch später fortsetzen. Ich betreue gerade die Kinder, während meine Frau eine Executive Master Class Deiner Kollegen an der Vlerick Business School besucht.
Peter: Was hat sich bei Dir und QPM in den letzten Monaten ereignet, wie ist die Resonanz auf Eurer Angebot? Das Thema fundierte und nachvollziehbare Stellenbewertung müsste doch auf ein anhaltendes Interesse stoßen. Beim Vortrag im letzten Jahr hast Du sehr deutlich herausgearbeitet, wie wichtig eine fundierte Auseinandersetzung vor allem mit dem Thema Equal Pay ist.
Philipp: Wir entwickeln unsere Web-Applikation www.gradar.com ständig weiter, so lassen sich die Ergebnisse der Funktionsbewertung mittlerweile mit einem komfortablen Quervergleich auswerten und in verschiedene Formate exportieren. Darüber hinaus haben wir das Rechtemanagement ausgebaut und zusätzliche Anpassungsmöglichkeiten entwickelt. Nutzer können eigene Job-Familien und Organisationseinheiten anlegen und die zu bewertenden Stellen so in ihren unternehmenseigenen Strukturen verorten. Darüber hinaus ist die Software mittlerweile in neun Sprachen verfügbar und wir bauen unser internationales Partnernetzwerk aus. Die meisten Anfragen kommen im Übrigen auch aus dem Ausland, so dass unser Stellenbewertungssystem inzwischen von Unternehmen weltweit eingesetzt wird.
Peter: Hat sich die Wertschätzung der Thematik Stellenbewertung geändert? Oder anders gefragt, wo muss dafür getan werden? Ich verweise in diesem Zusammenhang immer gern auf die vielen Plattformen, die Informationen zu Vergütung liefern. Was muss in den Unternehmen getan werden, um das Thema faire Vergütung stärker als bisher in den Fokus der modernen Personalarbeit zu rücken?
Philipp: Die Ergebnisse einer Positionsbewertung werden klassischerweise genutzt, um eine Vergütungsstruktur mit Gehaltsbändern und einheitlichen Bonushöhen zu konzipieren und somit die Grundlage für ein effizientes und gerechtes Entgeltmanagement zu legen. Unsere Anwender melden uns allerdings zurück, dass sie gradar auch nutzen, um basierend auf der analytischen Stellenbewertung ein Fundament für Organisationsentwicklung und Prozessoptimierung zu legen. Dieses Feedback freut uns sehr, da eine einfache Benutzerführung, verständliche Bewertungsabläufe sowie eine zugängliche Sprache von Anfang an unser Ziel waren. Ich habe darüber hinaus den Eindruck, dass viele deutsche Unternehmen noch ganz am Anfang des Managements von außer- und übertariflichen Entgeltstrukturen stehen und möchte mit unserem bezahlbaren und verständlichen Angebot das Instrument der Stellenbewertung auch für den Mittelstand zugänglich machen.
Peter: In diesem Jahr wird Dein Workshop unter der Überschrift "Klare Strukturen in der Vergütung: Wie geht das, was bringt es?“ stehen. Was dürfen die Workshop-Teilnehmer erwarten? Was kannst Du auf die Frage „Was bringt es?“ antworten?
Philipp: Ich werde in diesem Workshop Expertenwissen teilen und gemeinsam mit den Teilnehmern eine Vergütungsstruktur auf der Basis von Testdaten entwickeln. Hierfür werde ich ein Excel-Tool mit den Daten bereitstellen und dann gemeinsam eine Analyse der Ist-Daten vornehmen, ein Modell für die Gehaltsbänder entwerfen und eine Handvoll von graphischen Auswertungen erstellen. Das wird also eine sehr praxisbezogene Session werden, für die fortgeschrittene Kenntnisse in Excel, z.B. SVERWEIS sowie basale Kenntnisse der deskriptiven Statistik, z.B. Median & Quantil, erforderlich sind, um vom Angebot zu profitieren.
Peter: An anderer Stelle müsste für dieses Beraterwissen viel Geld gezahlt werden, daher auch eine wichtige Frage zum Schluss. Warum nimmst Du mit diesem Angebot erneut am HR Innovation Day teil?
Philipp: Mir bereitet der Austausch mit den Workshop-Teilnehmern viel Freude und ich glaube fest daran, dass wir in der Personalfunktion noch viel lernen und gestalten können, um unseren Arbeitgebern auch jenseits der Administration von Prozessen einen Mehrwert zu bieten. Das Angebot ist daher mein kleiner Beitrag zum Empowerment von HR.
Peter: Ganz herzlichen Dank für das Gespräch. Ich freue mich auf Deinen Workshop.
Mein Gesprächspartner, Philipp Schuch https://de.linkedin.com/in/philippschuch gründete im Jahr 2014 nach mehrjährigen Vorarbeiten sein eigenes HR-Tech-Startup, die QPM GmbH www.qpm.de, mit deren Team er das Stellenbewertungssystem www.gradar.com entwickelt und international anbietet. Neben seiner In-House-Tätigkeit als Senior Manager Compensation & Benefits im Corporate HR Team der ista International GmbH www.ista.com, beschäftigt er sich intensiv mit dem Einsatz von HR-IT-Systemen sowie geschäfts- und personalstrategischen Fragen.
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