Gabriele Fanta, Vorstand Personal, McDonald’s Deutschland |
Wald: Vielen Dank für die kurze Vorstellung. Wie ist Ihre Position im Personalmanagement bzw. worin bestehen Ihre konkreten Schnittstellen zum Personalmanagement?
Fanta: Der Bereich Personalmanagement ist der Dreh- und Angelpunkt im Bereich People. Schließlich treffen dort unsere Angebote, Standards und Leistungen direkt auf die Kollegen. Genau an dieser Schnittstelle ist Offenheit gefragt. Auch und gerade bei schwierigen Themenstellungen.
Wald: Wie schätzen Sie den gegenwärtigen Status bzw. das Standing der Personaler insgesamt ein?
Fanta: In unserem Unternehmen sehr hoch. Das Credo unseres Vorstandsvorsitzenden lautet: „McDonald’s wird von Menschen für Menschen gemacht“. Das beschreibt ganz gut die Haltung zu unserer Mannschaft und deren Bedeutung. Daher sind wir im Bereich People von Anfang an im Strategieprozess dabei und können aktiv an der Zukunft unseres Unternehmens arbeiten.
Wald: Was meinen Sie, warum wird das Personalmanagement heute (trotzdem) so oft und teilweise heftig kritisiert?
Fanta: Historisch und gesetzlich bedingt fallen viele administrative Prozesse genau in diesem Bereich an. Wenn eine verwaltende Haltung oder auch Kultur vorherrscht, ist es nicht ganz einfach, sofort auf agile und moderne Arbeitstechniken umzusatteln.
Wald: Wo sehen Sie in der nächsten Zeit konkreten Änderungsbedarf bei Leistungen und Angeboten des Personalmanagements?
Fanta: Der strategische Wertbeitrag zum Unternehmenserfolg. In den sogenannten „VUCA“-Welten und bei kontinuierlicher Transformation gibt es sehr viele Themenstellungen, die nicht nur begleitet, sondern aktiv gestaltet werden können.
Wald: Was werden die Schwerpunkte des Personalmanagements in 10 Jahren sein?
Fanta: Funktionsgrenzen werden verschwimmen, so dass es die klassische Zuteilung in einen einzigen Bereich vielleicht gar nicht mehr so geben kann. Weiterhin werden wir in Deutschland mit der demographischen Entwicklung intensiv zu tun haben. Ganz gleich, ob es um das Gewinnen und Ausbilden geht, oder um die Beschäftigung von großen Anteilen an älteren Arbeitnehmern. Digitale und virtuelle Werkzeuge werden uns helfen, im Bereich Zusammenarbeit und Lernen besser zu werden. Was bleibt – der Fokus auf den Mensch.
Wald: Jetzt zur Frage 5+1 (für meine Alumni und Studierenden) Was empfehlen Sie jungen Personalern bzw. Studierenden, die eine Laufbahn im Bereich HR anstreben? Worauf sollten diese achten? Was ist und was wird wichtig?
Fanta: Ich finde es ganz gleich in welchem Bereich wichtig, dass man nicht nur in die Tiefe lernt, sondern auch in die Breite. Funktionsübergreifende Sichtweisen sind heute schon gefordert. Für den Einstieg ist es sicher chancenreicher, wenn man sich nicht nur auf „schöne“ Angebote, beispielsweise die Personalentwicklung, fokussiert. Personalcontrolling kann ebenso spannend und herausfordernd sein – außerdem ist so eine Einstiegsposition eine gute Erdung in der Welt der Betriebswirtschaft.
Wald: Liebe Frau Fanta, ganz herzlichen Dank für die Antworten. Ich wünsche Ihnen weiterhin viele Erfolge sowie zahlreiche neue Ideen zur weiteren Profilierung des Personalmanagements bei McDonald’s und als Bloggerin.
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