Premiere am Freitag: Eine freundliche Einladung hat mich nach Hamburg in die Redaktion von
brandeins geführt. Hier war ich erstmals als Blattkritiker tätig. Darunter konnte ich mir im Vorfeld nicht allzu viel vorstellen, habe aber verstanden, dass meine Meinung zu Inhalten und zur Form des aktuellen Hefts gefragt war. Also galt es, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Inhaltlich gab es am neuen Heft wenig zu kritisieren und über Geschmack, was die Gestaltung angeht, lässt sich im Detail bekanntlich streiten. Doch zu meinen Eindrücken: Ich erlebte eine sehr aufgeschlossene Runde von Journalisten um die Chefredakteurin Gabriele Fischer und eine beachtliche Offenheit zum zwanglosen Austausch von Meinungen. Auch über die Themen der Zeitschrift hinaus. Wie schon in meinem Post zum
Septemberheft konnte ich auch in der aktuellen Ausgabe mit dem Schwerpunkt "
Vertrauen" eine Fülle an wertvollen Informationen und viel Nachdenkenswertes entdecken. Dabei reichen die Themen der Beiträge von der ausführlichen Beschreibung der
Funktionen des Vertrauens ("Deal") über Skepsis zum Begriff (Vilanek von Freenet: „Ich brauche Gefolgschaft“) bis hin zum tiefgründigen
Interview mit Jan Philipp Reemtsma („Gewalt kann eine Lebensform sein“). Vor allem dieses Interview hat mich beeindruckt, wird hier doch versucht, die Frage zu beantworten, weshalb wir der Zivilisation trotz der Grausamkeiten des 20. Jahrhunderts vertrauen. Auch Texte, die ggf. Eingang in meine Lehrveranstaltungen finden werden, konnte in der "kritisierten" Ausgabe finden („Aufruhr in der Keksfabrik“ - Zum Change bei Bahlsen, "Ehrlichkeit hilft" - Ein Turnaround-Spezialist berichtet sowie "Zwischen den Stühlen" - Was machen eigentlich Gewerkschafts-Vertrauensleute?).
Letztlich waren meine Aufgaben als Blattkritiker weit weniger aufregend als gedacht. Im Gegenteil: Es war angenehm, beim Lesen des Heftes einmal "
aufblicken" und mit den Schreibern und Gestaltern
sprechen zu können. Dem Team von
brandeins wünsche ich weiterhin viele Erfolge und natürlich eine geneigte Leserschaft.
Herzliche Grüße
Peter M. Wald
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