Wald: Liebe Frau Mallow, ich freue mich, dass Sie wieder an Bord sind. Können Sie sich und ihren fachlichen Hintergrund kurz vorstellen?
Birgit Mallow |
Wald: Was können die Teilnehmer/-innen Ihres Workshops erwarten?
Mallow: Die agilen Arbeitsweisen stammen zwar überwiegend ursprünglich aus der IT und der Produktentwicklung, werden in den letzten Jahren aber zunehmend auch in Bereichen außerhalb der IT genutzt. Ich sehe seit einigen Monaten das wachsende Interesse bspw. daran, dass in meinen Inhouse-Trainings immer öfter auch Mitarbeiter aus HR, Marketing und Kundenbetreuung neben ihren IT-Kollegen sitzen. Gerade HR halte ich generell für den entscheidenden Wegbegleiter und Enabler von Agilität in den Unternehmen, so dass es fit für die zunehmende Digitalisierung wird. Wir werden uns deshalb im Workshop mit den grundsätzlichen Prinzipien beschäftigen, die die agilen Arbeitsweisen ausmachen. Eine kleine Methodenübersicht soll zeigen, was die einzelnen Methoden besonders auszeichnet. Und eine zentrale Frage, die viele Personaler derzeit beschäftigt ist, was die Agilität für das eigene Arbeitsfeld bedeutet. Heißt konkret: Welche Anforderungen bringt Agilität für die Instrumente des Personalmanagements, bspw. Recruiting, Performance Management oder Personalentwicklung? Wie ändert sich möglicherweise die Rolle von HR im Unternehmen? Aber auch: Welche agilen Arbeitsweisen sind im HR-Bereich selbst nutzbar? Was bietet sich für welche Aufgabenfelder besonders an? Ich bin sehr gespannt, welche Erfahrung einzelne Teilnehmer vielleicht schon mitbringen und wie die Diskussion dazu läuft.
Wald: Auf welche praktischen Erfahrungen können Sie beim Workshop zurückgreifen? Wo sehen Sie wichtige theoretische bzw. inhaltliche Bezugspunkte?
Mallow: Neben meiner Ausbildung als Organisationsentwicklerin und lösungsfokussierter Coach bin ich bspw. zertifizierter Professional Scrum Master, Professional Scrum Product Owner, Scaled Agile Consultant, habe Fortbildungen unter anderem in Design Thinking, Lean Startup, Soziokratie, Holakratie. Die Agilen Arbeitsweisen lernt man aber nicht aus Büchern – das ist ein bisschen ähnlich wie mit dem Fahrradfahren. Meine Erfahrungen sammle ich seit Jahren als Agiler Facilitator und Agiler Coach in Unternehmen ganz unterschiedlicher Größe, vom Startup bis zum Konzern. Auch die Branchen, in denen ich mich bewege sind vielfältig wie Banken, Versicherungen, Maschinenbau, Automotive, Energieunternehmen, Agenturen und Dienstleistungsbereich allgemein; in den Unternehmen zum Teil auch in verschiedenen Unternehmensbereichen. Ich unterstütze seit Jahren also sehr verschiedene Kunden dabei, dass sie für sich selbst den eigenen richtigen Weg in der Agilität finden. Es gibt keinen „Königsweg“ über den Einsatz von Blaupausen. Vorbilder taugen „nur“ als Inspirationsquelle. Jedes Unternehmen muss die eigene Produktlandschaft, die Märkte und Kunden, in denen es sich bewegt und die bestehende Unternehmenskultur berücksichtigen. Die Unternehmen, die ich als wirklich bemerkenswert gut im Agilen unterwegs erlebe, haben für sich selbst neben der erforderlichen „agilen Haltung“ auch immer eine unglaubliche Methodensicherheit und ein tiefes Verständnis über die Wirkmechanismen der Methoden entwickelt. Und genau das macht diese Unternehmen so stark und flexibel. Die wissen dann einfach intuitiv, was sie anpassen können und wie sie Methoden auch sinnvoll kombinieren. Das lernt man nur aus der eigenen Praxis – und durch viel Reflektion und Austausch mit anderen Agilisten.
Wald: Warum bieten Sie wieder einen Workshop zum HR Innovation Day an?
Mallow: Lieber Herr Professor Wald: Ich bin jedes Jahr begeistert, was Sie für diesen einen Tag an Programm so auf die Beine stellen und welches vielfältige Angebot daraus entsteht. Ich habe das ja zuerst selbst als Teilnehmerin genossen – erinnere mich gern an spannende Keynotes, an so manche provokante These und angeregte Diskussionen darüber. Es sind immer viele interessante Menschen da und ich erlebe den Austausch als offen und kollegial. Da ist es mir eine Ehre, dass ich jetzt zum zweiten Mal sogar selbst einen eigenen Beitrag dazu leisten kann.
Wald: Liebe Frau Mallow, bereits an dieser Stelle herzlichen Dank für die Unterstützung des HR Innovation Days. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit beim diesjährigen HR Innovation Day.
Mallow: Lieber Herr Prof. Wald, ich freue mich auch schon sehr darauf und bin auch ganz gespannt auf den Austausch mit den anderen Teilnehmern. Herzlichen Dank Ihnen für die Einladung und dass Sie diesen feinen Rahmen bieten.
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