Mittwoch, 29. November 2017

HR-Trends, HR-Suppe, Mini-Labs und eine Fahrt nach Berlin

Fahrten nach Berlin haben einen ganz besonderen Charme, insbesondere wenn es um Veranstaltungen der DGfP geht. Dies war im letzten Jahr schon so, und fand in der letzten Woche seine Fortsetzung. Worum geht es? Um das jährliche DGfP-Lab, das sich in ganz besonderer Weise der praktischen Umsetzung moderner HR-Ansätze verschrieben hat. Also genau richtig für mich: Heraus aus dem Lehrbetrieb und Eintauchen in die Praxis des modernen Personalmanagements. Hinzu kommt, dass Events dieser Art umfassend Gelegenheit bieten, die Kontakte zum Netzwerk junger Personaler oder zur sogenannten "HR-Suppe" zu pflegen. Dazu gab es beim DGfP-Lab und dem folgenden Talent Management Gipfel ausreichend Gelegenheit.

Für das Rahmenprogramm des DGfP-Labs hatten die Veranstalter einen sehr interessanten Ort gewählt, die Testfiliale der Deutschen Bank in der Berliner Friedrichstraße. Dieser Rückblick gilt dem ersten Tag und hier in erster Linie den sogenannten Mini-Labs. Ein sehr interessantes Format geht es dabei doch um die Darstellung UND gemeinsame Bearbeitung konkreter Fälle aus konkreten Unternehmen.

Die agilen Botschafter stellen die einzelnen Mini-Labs vor
Offen gesagt wollte ich gern am von der Deutschen Bahn angebotenen Mini-Lab teilnehmen, weil mich die Arbeitsweise des agilen Personalbereiches bei DB Vertrieb nach wie vor brennend interessiert. Da die Plätze begrenzt waren und ich nicht schnell genug war, hat dies leider nicht geklappt. So bleibt mir nur der Blick auf diese Unterlagen. Rückblickend habe ich dies jedoch überhaupt nicht bereut. Im Gegenteil: Mein Mini-Lab-Team hat sich vor Ort (!) mit der laufenden Organisationsentwicklung bei Fitix beschäftigt. Eine großartige Gelegenheit kennenzulernen, welche Rolle ein Employer Branding-Prozess als Auslöser für eine anhaltende Organisationsentwicklung spielen kann. Doch nun zum kleinen Bericht. Nach einer U-Bahn-Fahrt (ein erster "Kulturwandel" für diverse Personal-Tagungen und -Kongresse) ...
startete das Mini-Lab in den Berliner Spreewerkstätten mit einer Einführung durch Martin Zausinger, den HR-Chef von FitX. Bereits dabei wurde erkennbar, wie es HR jenseits klassischer Personalarbeit gelingen kann, Mitarbeiter_innen aktiv und nachhaltig in den Mittelpunkt einer Kulturveränderung zu bringen. Und dies in einer Kette von Fitness-Studios, die sich auf einem klaren Expansionskurs befindet (mit ca. 1.000 Mitarbeiter_innen - die meisten davon Fitnesstrainer).


Was bei FitX eigentlich "nur" als klassischer Employer Branding Prozess geplant war, entwickelte sich offensichtlich zu einem partizipativen Kulturprozess, bei dem es HR lernte, die Mitarbeiter wirklich mitgestalten zu lassen. So kommen derzeit Vorschläge und Ideen auch zu personalrelevanten Themen (z. B. Ausbildung) von den Mitarbeitern selbst.

Host bzw. Ambassador dieses Mini-Labs war Carsten Meier von Intraprenör,  der seiner Rolle herrlich unaufgeregt gerecht wurde und das Mini-Lab exzellent vorbereitet und orchestriert hat (Moderation, Personas, Ideen-Turm, Prototyp-Sheets).

Die Aufgabe im Mini-Lab bei FitX
Das Mini-Lab war ein hervorragendes Beispiel dafür, wie sich die Anforderungen an die moderne Personalarbeit in Richtung neuer Themen verschieben. Hier ging es darum  Vorschläge zu entwickeln, wie Nicht-Akademiker in die laufenden Veränderungen bei FitX einbezogen bzw. in Kreativprozesse integriert werden können. Um einen wirklich lauffähigen Prototyp zu entwickeln hatte Carsten Meier diverse Sheets für Mitarbeiter-Personas, Ideentürme und Prototypen vorbereitet. So konnte m.E. rasch, konzentriert und ergebnisorientiert gearbeitet werden.

Das Ergebnis war dann auch beeindruckend (Achtung: etwas Eigenlob) ... es entstanden zwei lauffähige Prototypen, die leicht umsetzbar sind und mit denen es gelingen kann, die betreffenden Mitarbeitergruppen an den weiteren  Kulturveränderungen mit ihren eigenen Vorschlägen zu beteiligen.

Blick auf die Ergebnisse des Mini-Labs bei FitX/Entreprenör















Was bleibt von diesem Mini-Lab? Eine Partizipation aller Mitarbeitergruppen bei Veränderungen ist möglich und sehr sinnvoll. Die Mittel und Wege dafür müssen jedoch zielgerichtet entwickelt und eingesetzt werden. Dabei kann und muss HR eine entscheidende, aber oft eine andere Rolle als bisher übernehmen. Auch wichtig: Digitalisierung ist nicht alles! HR muss auch analog!  

Mein herzlicher Dank geht an FitX für die Einblicke, Intraprenör für die Begleitung, die DGfP für die Gesamtorganisation und meinem netten MiniLab-Team für die Zusammenarbeit. Ich komme gern wieder zum nächsten DGfP-Lab!







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