Birk Alwes kann durch seine vielfältigen Aktivitäten zur Professionalisierung und Digitalisierung des Personalmanagements bei Hammerer Aluminium Industries (HAI) auf beträchtliche Erfolge zurückblicken. Über diese und natürlich seine Erwartungen an das Events will ich heute mit ihm sprechen.
Peter: Ich freue mich sehr, dass Du am Donnerstag als Teilnehmer dabei bist und sogar zwei deiner Partner als Impulsgeber dabei sein werden, mit denen Du gemeinsam Projekte durchgeführt hast.
Birk: Ja, mit Daniela Datzer und Guido Zander arbeiten wir zusammen. Unser Ziel ist es, das Arbeitsumfeld für die Blue Collars in Zukunft anders und flexibel gestalten, deshalb arbeiten wir mit dem Arbeitszeitexperten Guido Zander zusammen. Hinzu kommt die Erhöhung des Engagements unserer Mitarbeiter. Dies ist der Grund für die Zusammenarbeit mit functionHR. Wo wir noch ziemlich blank sind ist das Thema „Lernen am Shopfloor“. Wir haben zwar ein Learning Management System im Einsatz, doch freue ich mich hier über jeglichen Input.
Peter: Fangen wir einmal mit dem letzten Erfolg an: Im Rahmen des Projekts „𝐈𝐦 𝐖𝐢𝐫𝐭𝐡𝐚𝐮𝐬 𝐤𝐮𝐦𝐚𝐧 𝐝’𝐋𝐞𝐢𝐝 𝐳𝐨𝐦“ habt Ihr gemeinsam mit Talk'n'Job eine Bierdeckelaktion durchgeführt, d.h. Ihr habt über einen QR-Code-Scan, den Erstkontakt zu potenziellen Bewerbern hergestellt.
Birk: Ja, im Ergebnis konnten wir neue Mitarbeiter rekrutieren und haben für das Projekt die Auszeichnung "Beste Arbeitgebermarke des Jahres 2023" erhalten. Viel wichtiger ist aber, dass wir dadurch ins Gespräch gekommen sind. Somit zahlt diese Aktion auch auf die Marke HAI als Arbeitgeber ein.
Peter: Ein anderes - viel beachtetes - Projekt war „Smartes Employee Experience Management mit dem HAI-Pad“.
Birk: Hier haben wir eine HR-Analytics Tool entwickelt, um komplexe statistische Auswertungen zu fahren und diese dann auf dem Tablet zu visualisieren, um wiederum Erkenntnisse zu gewinnen, wie man die Bedingungen der Beschäftigten auf dem Shopfloor verbessern kann. Ziel war es, dass auch Führungskräfte ohne statistisches Know how mit diesen Daten arbeiten können. Durch die Ableitung zielgerichteter Maßnahmen konnten wir die Zufriedenheit unserer Beschäftigten um 14 Punkte steigern, die ungewollte Fluktuation um 25% und den Krankenstand um 33% senken.
Peter: Was empfiehlst Du HRlern, die immer noch skeptisch sind, was HR-Analytics angeht.
Birk: Die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter werden immer individueller und nachdem es immer schwieriger wird, Mitarbeiter am Arbeitsmarkt zu finden ist unser Fokus ganz klar auf dem Halten und dem Binden der Mitarbeiter. Durch die Analyse von Daten versuchen wir die Employee Experience zu steigern um den Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht zu werden. Das schaffen wir nur durch eine strukturierte Analyse von Daten. Den HR’lern, die nicht so zahlenaffin sind rate ich, sich Verbündete im Unternehmen zu suchen.
Peter: Du bist einer der wenigen, die das Thema Blue Collar in den Mittelpunkt stellt. Gibt es dafür einen Grund?
Birk: Leider hat die Bedeutung der „blue collars“ noch nicht den Stellenwert in Deutschland, den er haben sollte. Mehr als die Hälfte der arbeitenden Bevölkerung gehört zu den s.g. Deskless Workern. Diese sind aber in den sozialen Netzwerken z.B. LinkedIn unterrepräsentiert. Das sehen wir z.B. an der Diskussion zum Mobile Office bzw. auch der Studie zur 4-Tage Woche in GB, bzw. die Diskussionen auf LinkedIn zum Thema „Bock auf Arbeit“. Mir gibt es zu viele Ansätze für die angestellten Mitarbeiter und zu wenige für die Blue Collar Mitarbeiter. Daher möchte ich Personen treffen, die hier Ideen haben und auch andere Personaler aus Produktionsbetrieben treffen.
Peter: Was erwartest Du vom Event am 23. März 2023 in Leipzig?
Birk: Ich möchte Personen treffen, die meine Leidenschaft für das Thema Blue Collar, HR Analytics und Employee Experience. Ein Austausch sollte dazu beitragen, damit wir es schaffen, die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter im Shopfloor oder am Frontdesk zu optimieren.
Peter: Ganz herzlichen Dank für das Gespräch. Ich freue mich sehr auf unser Treffen am Donnerstag in Leipzig.
Nach seinem Studium der BWL an der FH Rosenheim sowie an der University on Hertfordshire (UK) startete Birk Alwes seine berufliche Karriere bei der Siemens AG bevor es ihn 2006 zu PAYBACK zog, wo er von 2006 bis 2011 für die Einführung internationaler HR Projekte verantwortlich war. Seit 2011 ist er als Head of Human Resources in Österreich tätig. Zunächst beim Red Bull Media House bevor es ihn 2015 in gleicher Position zurück in ein Produktionsunternehmen, zur Hammerer Aluminium Industries zog. Bereits seit zwei Jahrzehnten legt er seinen Fokus auf das Personalcontrolling und versucht, die HR Prozesse mit Kennzahlen messbar zu machen. Für die Entwicklung und die Anwendung des HAI-PADs (einem People Analytics Dashboard) wurde er im Jahr 2020 mit dem HR Excellence Award und dem Trendence Award ausgezeichnet. Mit Hilfe von People Analytics wird bei HAI die Employee Experience optimiert. Dabei rückt Birk Alwes ausdrücklich die „blue collars“ in den Mittelpunkt.
Birk: Hier haben wir eine HR-Analytics Tool entwickelt, um komplexe statistische Auswertungen zu fahren und diese dann auf dem Tablet zu visualisieren, um wiederum Erkenntnisse zu gewinnen, wie man die Bedingungen der Beschäftigten auf dem Shopfloor verbessern kann. Ziel war es, dass auch Führungskräfte ohne statistisches Know how mit diesen Daten arbeiten können. Durch die Ableitung zielgerichteter Maßnahmen konnten wir die Zufriedenheit unserer Beschäftigten um 14 Punkte steigern, die ungewollte Fluktuation um 25% und den Krankenstand um 33% senken.
Peter: Was empfiehlst Du HRlern, die immer noch skeptisch sind, was HR-Analytics angeht.
Birk: Die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter werden immer individueller und nachdem es immer schwieriger wird, Mitarbeiter am Arbeitsmarkt zu finden ist unser Fokus ganz klar auf dem Halten und dem Binden der Mitarbeiter. Durch die Analyse von Daten versuchen wir die Employee Experience zu steigern um den Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht zu werden. Das schaffen wir nur durch eine strukturierte Analyse von Daten. Den HR’lern, die nicht so zahlenaffin sind rate ich, sich Verbündete im Unternehmen zu suchen.
Peter: Du bist einer der wenigen, die das Thema Blue Collar in den Mittelpunkt stellt. Gibt es dafür einen Grund?
Birk: Leider hat die Bedeutung der „blue collars“ noch nicht den Stellenwert in Deutschland, den er haben sollte. Mehr als die Hälfte der arbeitenden Bevölkerung gehört zu den s.g. Deskless Workern. Diese sind aber in den sozialen Netzwerken z.B. LinkedIn unterrepräsentiert. Das sehen wir z.B. an der Diskussion zum Mobile Office bzw. auch der Studie zur 4-Tage Woche in GB, bzw. die Diskussionen auf LinkedIn zum Thema „Bock auf Arbeit“. Mir gibt es zu viele Ansätze für die angestellten Mitarbeiter und zu wenige für die Blue Collar Mitarbeiter. Daher möchte ich Personen treffen, die hier Ideen haben und auch andere Personaler aus Produktionsbetrieben treffen.
Peter: Was erwartest Du vom Event am 23. März 2023 in Leipzig?
Birk: Ich möchte Personen treffen, die meine Leidenschaft für das Thema Blue Collar, HR Analytics und Employee Experience. Ein Austausch sollte dazu beitragen, damit wir es schaffen, die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter im Shopfloor oder am Frontdesk zu optimieren.
Peter: Ganz herzlichen Dank für das Gespräch. Ich freue mich sehr auf unser Treffen am Donnerstag in Leipzig.
Nach seinem Studium der BWL an der FH Rosenheim sowie an der University on Hertfordshire (UK) startete Birk Alwes seine berufliche Karriere bei der Siemens AG bevor es ihn 2006 zu PAYBACK zog, wo er von 2006 bis 2011 für die Einführung internationaler HR Projekte verantwortlich war. Seit 2011 ist er als Head of Human Resources in Österreich tätig. Zunächst beim Red Bull Media House bevor es ihn 2015 in gleicher Position zurück in ein Produktionsunternehmen, zur Hammerer Aluminium Industries zog. Bereits seit zwei Jahrzehnten legt er seinen Fokus auf das Personalcontrolling und versucht, die HR Prozesse mit Kennzahlen messbar zu machen. Für die Entwicklung und die Anwendung des HAI-PADs (einem People Analytics Dashboard) wurde er im Jahr 2020 mit dem HR Excellence Award und dem Trendence Award ausgezeichnet. Mit Hilfe von People Analytics wird bei HAI die Employee Experience optimiert. Dabei rückt Birk Alwes ausdrücklich die „blue collars“ in den Mittelpunkt.
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