Mit Katja Teichert, der Gründerin und Geschäftsführerin der talents for IT GmbH, steht mir eine Expertin für Personalberatung, Personalvermittlung, Executive Search und Active Sourcing zur Verfügung, die die erwähnten Entwicklungen genau beobachtet und deshalb mir und meinen Lesern und Leserinnen besondere Einblicke verschaffen kann. Bereits vornweg vielen Dank an Katja Teichert für Ihre Bereitschaft dieses Gespräch mit mir zu führen.
Wald: Liebe Frau Teichert, herzlichen Dank, dass ich Sie zu einem Gespräch überreden konnte.
Teichert: Ganz herzlichen Dank an SIE, lieber Herr Prof. Wald. Ich freue mich sehr, dass Sie mich ausgewählt haben für dieses Thema und glaube, auch im Namen meiner Kolleg:innen, die Ihnen zum Teil ja auch noch aus Ihrem Hörsaal bekannt sein dürften, hier viel erzählen zu können aus der Praxis.
Wald: Darf ich Sie vornweg fragen, wie Sie die beiden letzten Jahre erlebt haben?
Teichert: Viele Dinge, die ich schon vor 8 Jahren auf der Cebit, noch in meiner Rolle als Vertreterin der DIS AG/Adecco SA über die Arbeit von Prof. Horx, Zukunftsinstitut, über die Arbeitswelt der Zukunft präsentieren durfte, sind quasi wie in einem Katalysations-Prozess binnen dieser 2 Pandemie-Jahre Wirklichkeit geworden: https://www.youtube.com/watch?v=pJFCp65OWos (bitte erst ab Min 2 einschalten, wo es um die damaligen Trends ging). Die letzten beiden Jahre waren sowohl bei uns im Team der talents for it GmbH als auch für das Recruiting generell geprägt von dem digitalen Change, dem wir uns allgemein im Business nicht entziehen konnten (und wollten). Dieser Digitale Change ist zu 100% erledigt, in unseren internen und externen Prozessen zum/zur Kandidat:in hin und zum/zur Kund:in. Führung und operationale Ebene über digitale Werkzeuge und Routinen: eingeführt und vor allen Dingen gelebt – und ein ganz wichtiger Faktor in Bezug auf den emotionalen Aspekt in der Führung: Vertrauen – beidseitig! Vertrauen dass jede/r zur richtigen Zeit die richtigen Prioritäten setzt.
Wald: Wie lief bei talents for it die Umstellung auf die Arbeit im Homeoffice?
Teichert: Ich würde mal sagen: „über Nacht“. Und ehrlich gesagt, war ich daran nur beteiligt, nicht wirklich führend. Mein Team besteht aus klugen jungen Frauen (und seit neuestem auch Männern), die digital super-affin und strukturiert sind und die sofort mit digitalen Lösungen, wie Slack, Miro, einem professionalen ATS/CRM etc. bereitstanden. Wir haben damit den Weg in das Homeoffice innerhalb einer Woche geschafft inkl. aller noch fehlenden Hardware wie zusätzliche Bildschirme, komfortablere Headsets etc. Natürlich hatten wir zuvor auch schon sporadisch im Homeoffice gearbeitet und Laptops, VPN-Lösungen etc. standen uns schon vorher zur Verfügung.
Wald: Im Moment sieht es danach aus, dass sich die Pandemielage wieder etwas entspannt. Zeigt sich dies auch in den Anfragen von Kund:innen?
Teichert: Ja, durchaus. Wir verzeichnen seit Anfang Dezember 2021 einen absoluten „Run“ auf unsere Beratungsleistungen im Recruiting. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass wir mit unserem Fokus auf IT-Fach- und Führungskräfte auch genau dort arbeiten, wo die Not, d.h. der Fachkräftemangel, schon immer groß war, aber durch den Bedarf im Bereich der mittelständischen Digitalisierung natürlich noch einmal einen besonderen Schub bekommt.
Wald: Der Anlass unseres Gespräches sind Diskussionen über bevorstehende Kündigungswellen. In den USA sprechen viele sogar von einem bevorstehenden Resignation-Tsunami. Was denken Sie, wird es auch Deutschland zu entsprechenden Entwicklungen kommen?
Teichert: Wir verzeichnen seit Ende 2021 wieder eine höhere Wechselbereitschaft der Kandidat:innen im Vergleich zu den beiden Vorjahren. Das machen wir anhand der besseren Antwortraten in unserer Direktansprache aus. Doch hierbei würde ich nicht von einem Tsunami oder einer Kündigungswelle sprechen. Wir sind lange noch nicht auf dem alten Wechsel-Niveau vor Corona und werden dieses wahrscheinlich auch nicht mehr erreichen, da der demografische Wandel mit dem Ausscheiden der Babyboomer weiter Fahrt aufnimmt und das verfügbare Arbeitskräftepotenzial schmerzhaft schmälert. Auch würde ich bei unseren Kandidat:innen auf dem deutschen Arbeitsmarkt nicht von einem Tsunami sprechen. Die Wechsel-Beweggründe unserer Kandidat:innen sind sehr nachvollziehbar und beziehen sich vorrangig auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Homeoffice und flexible Arbeitszeitmodelle sind mittlerweile keine besonderen Faktoren mehr, sondern unabdingbare Attraktivitätsfaktoren, die von Arbeitgeber:innen wirklich ernst genommen werden müssen.
Wald: Wie werden Sie mit talents for it auf diese Situation reagieren?
Teichert: Wir reagieren in unserem Recruiting-Geschäft in der Weise darauf, dass wir im Vorfeld zur Suche mit unseren Kund:innen die vorgenannten Faktoren sehr klar herausarbeiten und aktiv auf schlechtere Besetzungschancen hinweisen, sollten diese Faktoren nicht berücksichtigt werden (können). Natürlich wissen wir auch, dass nicht jede Position mit Homeoffice und/oder flexiblen Arbeitszeitmodellen ausgestattet werden kann. In der Veröffentlichung unserer Vakanzen weisen wir dann sehr präsent auf die Existenz dieser Flexibilisierungsoptionen hin.
Wald: Was empfehlen Sie jetzt den Unternehmen? Oder anders gefragt, geht es jetzt nur um professionelles Recruiting?
Teichert: Wir empfehlen unseren Kund:innen, einen professionellen, strategischen und unternehmens-relevant, passenden modularen „Baukasten“ zur Mitarbeiter:innen-Gewinnung zu entwickeln. Active Sourcing und digitales Employer Branding sind nur Teile einer ganzheitlich notwendigen Mitarbeitergewinnungsstrategie. Im Baukasten enthalten sein sollten auch Mitarbeiter-Empfehlungs- und -bindungsprogramme, Nachwuchs-Ausbildung, gelebte positive Führungskultur sowie smarte Mitarbeiterentwicklungspläne sein. Im Übrigen geben wir auf unserer Homepage in unserem Magazin Recruiting-Life Archive - talents for it auch immer sehr praktische Impulse.
Wald: Herzlichen Dank für dieses offene Gespräch. Ich wünsche Ihnen und Ihren Mitarbeiterinnen weiterhin viele Erfolge und immer zufriedene Auftraggeber.
Teichert: Lieber Herr Prof. Wald, ganz herzlichen Dank und viele Grüße von uns allen und immer wieder gerne, wenn Sie einmal das Ohr an den Puls des Recruitings legen wollen. Wir freuen uns darauf!
Heute konnte ich Katja Teichert als Gesprächspartnerin begrüßen. Katja Teichert kenne ich seit vielen Jahren und habe mit großer Freude erleben können, wie sie 2016 mit dem Aufbau von talents for IT begonnen hat. Ich bin auch sehr froh, dass einige meiner Studierenden hier ihr Praktikum absolvieren konnten bzw. auch eine Anstellung gefunden haben. Frau Teichert hat talents for IT mit der Idee und Faszination gegründet, die richtigen Mitarbeiter:innen an die richtigen Unternehmen zu vermitteln. Dabei ist es ihr und ihrem Team wichtig, menschliche Verbindlichkeit, digitale Innovation und Qualität in die Arbeit der talents for IT in den Vordergrund zu stellen.
Wald: Liebe Frau Teichert, herzlichen Dank, dass ich Sie zu einem Gespräch überreden konnte.
Teichert: Ganz herzlichen Dank an SIE, lieber Herr Prof. Wald. Ich freue mich sehr, dass Sie mich ausgewählt haben für dieses Thema und glaube, auch im Namen meiner Kolleg:innen, die Ihnen zum Teil ja auch noch aus Ihrem Hörsaal bekannt sein dürften, hier viel erzählen zu können aus der Praxis.
Wald: Darf ich Sie vornweg fragen, wie Sie die beiden letzten Jahre erlebt haben?
Teichert: Viele Dinge, die ich schon vor 8 Jahren auf der Cebit, noch in meiner Rolle als Vertreterin der DIS AG/Adecco SA über die Arbeit von Prof. Horx, Zukunftsinstitut, über die Arbeitswelt der Zukunft präsentieren durfte, sind quasi wie in einem Katalysations-Prozess binnen dieser 2 Pandemie-Jahre Wirklichkeit geworden: https://www.youtube.com/watch?v=pJFCp65OWos (bitte erst ab Min 2 einschalten, wo es um die damaligen Trends ging). Die letzten beiden Jahre waren sowohl bei uns im Team der talents for it GmbH als auch für das Recruiting generell geprägt von dem digitalen Change, dem wir uns allgemein im Business nicht entziehen konnten (und wollten). Dieser Digitale Change ist zu 100% erledigt, in unseren internen und externen Prozessen zum/zur Kandidat:in hin und zum/zur Kund:in. Führung und operationale Ebene über digitale Werkzeuge und Routinen: eingeführt und vor allen Dingen gelebt – und ein ganz wichtiger Faktor in Bezug auf den emotionalen Aspekt in der Führung: Vertrauen – beidseitig! Vertrauen dass jede/r zur richtigen Zeit die richtigen Prioritäten setzt.
Wald: Wie lief bei talents for it die Umstellung auf die Arbeit im Homeoffice?
Teichert: Ich würde mal sagen: „über Nacht“. Und ehrlich gesagt, war ich daran nur beteiligt, nicht wirklich führend. Mein Team besteht aus klugen jungen Frauen (und seit neuestem auch Männern), die digital super-affin und strukturiert sind und die sofort mit digitalen Lösungen, wie Slack, Miro, einem professionalen ATS/CRM etc. bereitstanden. Wir haben damit den Weg in das Homeoffice innerhalb einer Woche geschafft inkl. aller noch fehlenden Hardware wie zusätzliche Bildschirme, komfortablere Headsets etc. Natürlich hatten wir zuvor auch schon sporadisch im Homeoffice gearbeitet und Laptops, VPN-Lösungen etc. standen uns schon vorher zur Verfügung.
Wald: Im Moment sieht es danach aus, dass sich die Pandemielage wieder etwas entspannt. Zeigt sich dies auch in den Anfragen von Kund:innen?
Teichert: Ja, durchaus. Wir verzeichnen seit Anfang Dezember 2021 einen absoluten „Run“ auf unsere Beratungsleistungen im Recruiting. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass wir mit unserem Fokus auf IT-Fach- und Führungskräfte auch genau dort arbeiten, wo die Not, d.h. der Fachkräftemangel, schon immer groß war, aber durch den Bedarf im Bereich der mittelständischen Digitalisierung natürlich noch einmal einen besonderen Schub bekommt.
Wald: Der Anlass unseres Gespräches sind Diskussionen über bevorstehende Kündigungswellen. In den USA sprechen viele sogar von einem bevorstehenden Resignation-Tsunami. Was denken Sie, wird es auch Deutschland zu entsprechenden Entwicklungen kommen?
Teichert: Wir verzeichnen seit Ende 2021 wieder eine höhere Wechselbereitschaft der Kandidat:innen im Vergleich zu den beiden Vorjahren. Das machen wir anhand der besseren Antwortraten in unserer Direktansprache aus. Doch hierbei würde ich nicht von einem Tsunami oder einer Kündigungswelle sprechen. Wir sind lange noch nicht auf dem alten Wechsel-Niveau vor Corona und werden dieses wahrscheinlich auch nicht mehr erreichen, da der demografische Wandel mit dem Ausscheiden der Babyboomer weiter Fahrt aufnimmt und das verfügbare Arbeitskräftepotenzial schmerzhaft schmälert. Auch würde ich bei unseren Kandidat:innen auf dem deutschen Arbeitsmarkt nicht von einem Tsunami sprechen. Die Wechsel-Beweggründe unserer Kandidat:innen sind sehr nachvollziehbar und beziehen sich vorrangig auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Homeoffice und flexible Arbeitszeitmodelle sind mittlerweile keine besonderen Faktoren mehr, sondern unabdingbare Attraktivitätsfaktoren, die von Arbeitgeber:innen wirklich ernst genommen werden müssen.
Wald: Wie werden Sie mit talents for it auf diese Situation reagieren?
Teichert: Wir reagieren in unserem Recruiting-Geschäft in der Weise darauf, dass wir im Vorfeld zur Suche mit unseren Kund:innen die vorgenannten Faktoren sehr klar herausarbeiten und aktiv auf schlechtere Besetzungschancen hinweisen, sollten diese Faktoren nicht berücksichtigt werden (können). Natürlich wissen wir auch, dass nicht jede Position mit Homeoffice und/oder flexiblen Arbeitszeitmodellen ausgestattet werden kann. In der Veröffentlichung unserer Vakanzen weisen wir dann sehr präsent auf die Existenz dieser Flexibilisierungsoptionen hin.
Wald: Was empfehlen Sie jetzt den Unternehmen? Oder anders gefragt, geht es jetzt nur um professionelles Recruiting?
Teichert: Wir empfehlen unseren Kund:innen, einen professionellen, strategischen und unternehmens-relevant, passenden modularen „Baukasten“ zur Mitarbeiter:innen-Gewinnung zu entwickeln. Active Sourcing und digitales Employer Branding sind nur Teile einer ganzheitlich notwendigen Mitarbeitergewinnungsstrategie. Im Baukasten enthalten sein sollten auch Mitarbeiter-Empfehlungs- und -bindungsprogramme, Nachwuchs-Ausbildung, gelebte positive Führungskultur sowie smarte Mitarbeiterentwicklungspläne sein. Im Übrigen geben wir auf unserer Homepage in unserem Magazin Recruiting-Life Archive - talents for it auch immer sehr praktische Impulse.
Wald: Herzlichen Dank für dieses offene Gespräch. Ich wünsche Ihnen und Ihren Mitarbeiterinnen weiterhin viele Erfolge und immer zufriedene Auftraggeber.
Teichert: Lieber Herr Prof. Wald, ganz herzlichen Dank und viele Grüße von uns allen und immer wieder gerne, wenn Sie einmal das Ohr an den Puls des Recruitings legen wollen. Wir freuen uns darauf!
Heute konnte ich Katja Teichert als Gesprächspartnerin begrüßen. Katja Teichert kenne ich seit vielen Jahren und habe mit großer Freude erleben können, wie sie 2016 mit dem Aufbau von talents for IT begonnen hat. Ich bin auch sehr froh, dass einige meiner Studierenden hier ihr Praktikum absolvieren konnten bzw. auch eine Anstellung gefunden haben. Frau Teichert hat talents for IT mit der Idee und Faszination gegründet, die richtigen Mitarbeiter:innen an die richtigen Unternehmen zu vermitteln. Dabei ist es ihr und ihrem Team wichtig, menschliche Verbindlichkeit, digitale Innovation und Qualität in die Arbeit der talents for IT in den Vordergrund zu stellen.
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