Wald: Auf welchen Bereich des modernen Personalmanagements bezieht sich Ihr Workshop-Angebot?
Sommer: Der Workshop bezieht sich auf die Personalgewinnung. Um genau zu sein: auf die Analytics im Recruiting. Meine Erfahrung haben mir gezeigt: Unternehmen, die in der Personalgewinnung erfolgreich sind, waren fast immer jene, die genau wissen an welchen Stellschrauben sie drehen können, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Diese Unternehmen sind im sonst „soften“ Personalbereich sehr zahlengetrieben, probieren viel aus und messen, mit welchen Strategien sie am erfolgreichsten Bewerber ansprechen und binden.
Wald: Können Sie schon einige inhaltliche Schwerpunkte nennen?
Sommer: In dem Workshop will ich zeigen, wie man datenbasiert erfolgreiche Recruiting-Kampagnen aufsetzen und Entscheidungen fällen kann. Dafür werde ich darauf eingehen, welche Kennzahlen (Recruiting-KPIs) relevant sind, wie sich diese messen lassen und welche Techniken man dafür verwenden kann. Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig und ich will dazu anregen auch bewährte Techniken aus anderen Bereichen, z.b. IT (A/B-Testing) oder Marketing (Erfolgsmessung von Kampagnen) zu übernehmen.
Wald: Auf welche persönlichen Erfahrungen können Sie bei diesem Thema zurückgreifen?
Sommer: Der Drang zu mehr zahlenbasierten Entscheidungen ist nur natürlich. Ich erhalte oft die Frage: Mit welchen Jobbörsen erreiche ich die besten Kandidaten? Online-Formular oder E-Mail Bewerbung? Wieviele Vakanzen schaffe ich im Monat zu besetzen und mit welchen Strategien bin ich am erfolgreichsten? Bei diesen Fragen hilft das Bauchgefühl nicht weiter. Um valide Aussagen und Entscheidungen treffen zu können, müssen Unternehmen messen. Über Reportings können auch Trends erkannt und zum Beispiel die Frage beantwortet werden: trifft uns auch der so oft benannte Fachkräftemangel? Wenn ja wo und wie?
Wald: Wie wollen Sie die Inhalte an die Workshop-Teilnehmer vermitteln?
Sommer: Anhand von kleinen Beispielen erkläre ich, welche Kennzahlen relevant sind und beantworte auch die Frage, welche man wirklich messen kann. Im zweiten Schritt gehe ich darauf ein, wie man das ganze umsetzt und welche Strategien und Technologien dabei angewandt werden können.
Wald: Was werden die Teilnehmer/-innen aus Ihrem Workshop mitnehmen?
Sommer: Ich hoffe sehr eine gute Idee davon, warum Erfolgsmessung so wichtig ist und wie man diese einfach umsetzen kann.
Wald: Und zum Schluss: Beschreiben Sie kurz Ihre berufliche Tätigkeit. Das ist Ihr Erfolgsrezept?
Sommer: Ich glaube, dass der Erfolg eines Unternehmens maßgeblich von seinen Mitarbeitern abhängig ist. Darum habe ich mich schon früh auf das Thema Personalgewinnung spezialisiert. Als selbstständige Beraterin mit Fokus auf das Thema Online-Recruiting, merke ich, wie sich auch die Einstellung von Unternehmen, von der Bewerberverwaltung hin zur aktiven Bewerbergewinnung und Einbindung digitaler Technologien wandelt. Diese zunehmende Interaktion finde ich großartig. Mit GoHiring, einem HR-Tech-Startup aus Berlin, entwickeln wir einige dieser Technologien.
Wald: Herzlichen Dank für die Informationen. Ich freue mich auf einen inspirierenden Meinungsaustausch. Bis zum 24. Mai 2014 in Leipzig.
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| Das zweite Workshop- Interview mit Uta Sommer |
Uta Sommer ist seit 2012 Geschäftsführerin bei der GoHiring GmbH - einem HR-Tech Startup - und Beraterin für Digitales Recruitment mit den Schwerpunkten Digital Recruiting, Active Sourcing, Employer Branding, Recruiting 2.0, Global Sourcing, IT Recruiting. Von 2010 bis 2012 war sie als Personalleiterin und -beraterin bei der HR New Media GmbH mit den Aufgaben Recruiting, HRIS, Personaladministration und Personalentwicklung betraut. In den Jahren von 2008 bis 2010 beschäftigte sie sich mit International Student Recruiting bei der IDP Education Ltd. (Aufgaben: Recruiting, Consulting, Coaching, Marketing) und von 2007 bis 2008 arbeitete sie als Personalberaterin bei Pawlik Sales Consultants AG mit Aufgaben im Research, Active Sourcing und Headhunting. Im Zeitraum von 2003 bis 2007 studierte sie Betriebs- und Volkswirtschaftslehre an der Universität Leipzig.
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