Wald: Lieber Herr Freudenthal mit den Stichworten Empathie, Design Thinking und Nutzer-Zentrierung liegen Sie voll im Trend. Was können die Teilnehmer Ihres Workshops erwarten?
Freudenthal: Ich werde mit meinen Teilnehmer eine Reise unternehmen, in der sie erleben können was es bedeutet in den Schuhen des Nutzers zu stehen. Das klingt vielleicht nicht sehr schwer. Aber in einer Zeit, in der wir häufig nur noch zuhören um zu antworten und nicht mehr um den anderen wirklich zu verstehen, ist das eine tolle Übung: Zu erleben, was das heißt sich in den anderen herein zu versetzen, versetzt meine Teilnehmer häufig in Erstaunen. Und es schafft ein tolles Verständnis dafür, was Empathie eigentlich bedeutet. Und wie man damit nutzer-zentrierte Lösungen entwickeln kann. Deshalb bin ich mir sicher, das ich es schaffe, auch an diesem Tag dem ein oder anderen in Staunen zu versetzen.
Wald: Warum ist Empathie gerade für Personaler so wichtig?
Freudenthal: Unsere Welt ist sehr schnell geworden durch die Digitalisierung und wir sind überflutet von Informationen. Deshalb müssen wir zwangsläufig immer extremer relevante von nicht relevanten Informationen filtern. Wenn Personaler nicht wissen, was die wirklichen Bedürfnisse, Probleme und Sorgen ihrer Kandidaten oder Mitarbeiter sind, werden sie es nicht schaffen Lösungen zu bieten, die ihren Nutzern gefallen. Deshalb ist Empathie so wichtig!
Wald: Was denken Sie, warum hat gerade Design Thinking als Methode für die Entwicklung von HR-Lösungen so eine große Bedeutung? Welche Chancen ergeben sich aus ihrer Anwendung?
Freudenthal: Wir haben gelernt Dinge zu optimieren. Das können wir gut! Was aber, wenn eine Optimierung nichts mehr bringt? Was ist, wenn Sie nur ein Problem erkennen, aber keine Antwort darauf haben? Ich glaube, dass wir aktuell in vielen Bereichen der Personalarbeit solch eine Situation vorfinden. Unternehmen tun sich immer schwerer damit neue Talente zu finden. Und haben sie sie gefunden, fällt es ihnen oft ebenso schwer sie zu halten. Wie geht man in Zukunft damit um? Wie löst man das? Design Thinking (DT) ist für solche Situationen ein super Ansatz, denn wir beginnen im Design Thinking Prozess immer mit einem Problem auf das es noch keine Lösung gibt. Weiterhin stellt DT zu jeder Zeit den Nutzer in die Mittelpunkt aller Überlegungen. Somit ist Design Thinking ein ideales Framework, um neue Lösungen zu entwickeln die dem Kandidaten/Mitarbeiter gefallen und nicht mehr nur uns.
Wald: Dies klingt sehr interessant. Meine Spannung steigt. Trotzdem meine Standardfrage zum Schluss: Warum nehmen Sie am HR Innovation Day teil?
Freudenthal: Wie gesagt: Unsere Arbeitswelt ändert sich seit einiger Zeit enorm. Deshalb suchen aktuell viele Menschen nach Antworten! Es gibt dafür aber nicht die eine Lösung, die die Antwort auf alle Fragen bietet. Es braucht Vielfalt! Der HR Innovation Day ist ein super Format dafür. Das unterstütze ich gerne.
Wald: Vielen Dank für das Gespräch. Ich bin schon sehr auf Ihren Workshop am 2. Juni 2018 gespannt.
Mein Gesprächspartner Ralf Freudenthal hat futurebirds im Jahr 2017 gegründet. Der Großteil seines beruflichen Lebens war geprägt durch die Neuentwicklung von Services und Arbeitsweisen im HR. Als Berater für Innovation arbeitet er heute an der Entwicklung von zeitgemäßer Personalarbeit. Sein Fokus liegt dabei auf nutzer-zentrierten Lösungen im Recruitment. Neben klassischen analytischen Methoden nutzt er agile Ansätze wie Design-Thinking, SCRUM, Lean Startup. Dazu spricht er auch in Unternehmen und auf Veranstaltungen.
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