Dr. Martin Böhringer - Gründer und CEO von Staffbase |
Böhringer: Sehr gern. Ich freue mich sehr über die Einladung zu den HR Innovation Days und bin schon auf die Fragen gespannt.
Wald: Wie sind Sie darauf gekommen, mit einer eigenen Firma und einem Tool zur Mitarbeiterkommunikation unterwegs zu sein?
Böhringer: Vor Staffbase habe ich auch schon in einem Startup gearbeitet und dort festgestellt, wie groß der Unterschied in Kultur und Mitarbeiter-Zufriedenheit zu Großunternehmen ist. Im Kern geht es da um Kommunikation und Anerkennung, die insbesondere bei gewerblichen Mitarbeitern nicht ankommt. Wir wollten das ändern und auch Mitarbeitern in größeren Unternehmen die Chance geben, sich zugehörig zu fühlen und zu verstehen, dass sie wichtig für den Unternehmenserfolg sind. Das senkt die Fluktuation und erhöht die Produktivität.
Wald: Staffbase ist eine erfolgreiche Gründung im Bereich der neuen Medien. Können Sie meinen Lesern etwas zum Hintergrund bzw. zu Ihren Erfolgsfaktoren mitteilen?
Böhringer: Wir entwickeln kein Feature, von dem wir nicht vorher wissen, wer es wie einsetzen würde. Die enge Zusammenarbeit mit Early Adoptern unter unseren Kunden ist uns sehr wichtig und hat von Beginn an sichergestellt, dass Staffbase die Bedürfnisse unserer Zielgruppe, HR und Kommunikation in Unternehmen ab 300 Mitarbeitern, genau trifft.
Wald: Viele Mitarbeiter sehen als Grund für die Informationsüberlastung die zunehmende Anwendung von Apps zur Kommunikation innerhalb und außerhalb der Arbeit an. Wie gehen Sie mit diesem Argument als Anbieter einer App für die Mitarbeiterkommunikation um?
Böhringer: Wir sehen zwei verschiedene Zielgruppen: Die heute "Under-Connected" Mitarbeiter in Produktion, Logistik, Verkauf usw. haben oft nicht mal einen E-Mail-Account und werden durch die Mitarbeiter-App erstmalig überhaupt in die digitale Kommunikation einbezogen. Für die "Over-Connected" Wissensarbeiter schaffen wir mit der App einen gesammelten Anlaufpunkt für HR-relevante News und Informationen, die dann nicht zwischen dem täglichen E-Mail-Strom gesucht werden müssen.
Ein Blick auf die App |
Böhringer: Eine Mitarbeiter-App soll für den Mitarbeiter relevante Informationen und Prozesse auf das private Smartphone bringen. Da gehören HR-Prozesse wie Schichtplan und Krankmeldung genauso dazu wie die Informationsversorgung für spezielle Zielgruppen wie z.B. Azubis und neue Mitarbeiter im Onboarding. Personaler sind für viele unserer Projekte die treibende Kraft und auch diejenigen, die durch niedrigerer Fluktuation und höhere Mitarbeiterzufriedenheit den ROI spüren.
Wald: Wird sich dies auch bei den Schwerpunkten Ihres Workshops zeigen?
Böhringer: Klar. Ich werde in einem kurzen Impuls vorstellen, wie andere Unternehmen Mitarbeiter-Apps insb. für Personalarbeit nutzen. Anschließend möchte ich mit den Teilnehmern zusammen brainstormen, welche Anwendungsfälle sie sehen und bei welchen Top-Themen eine Mitarbeiter-App unterstützen kann.
Wald: Eine wichtige Frage zum Schluss. Warum bieten Sie einen Workshop zur Weihnachtsausgabe des HR Innovation Days an?
Böhringer: Ich freue mich sehr auf den Austausch mit den Teilnehmern des HR Innovation Days, insbesondere weil ich mich dieser Veranstaltung mit meinen Uni-Hintergrund (promovierter Wirtschaftsinformatiker) und der räumlichen Nähe zwischen Chemnitz und Leipzig stark verbunden fühle.
Wald: Vielen Dank für das offene Gespräch. Ich freue mich sehr auf Ihren Workshop!
Mein Gesprächspartner Martin Böhringer ist Mitgründer und CEO von Staffbase. Nach der Ausbildung an der Technischen Universität Chemnitz und beruflichen Stationen u.a. bei IBM, Siemens und Komsa gründete er 2014 zusammen mit Frank Wolf und Lutz Gerlach das Mitarbeiterkommunikations-Startup Staffbase, das mit heute über 130 Mitarbeitern in Standorten Amsterdam, Chemnitz, Dresden, Köln, London und New York City zu den am schnellsten wachsenden Softwareunternehmen des Landes zählt.
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