Montag, 16. November 2015

Generation Z: Immer online? Fast jeder Zweite fühlt sich ohne Smartphone unwohl - Gespräch mit Steffen Hopf von Yahoo Deutschland

Es gibt jede Menge Studien über die Generation Y aber nur sehr wenige über die Generation Z. Vor kurzem bin ich auf eine Presseerklärung zu einer Studie von Yahoo Deutschland zur Generation Z gestoßen. Ich freue mich sehr, dass ich dazu einige Fragen an Steffen Hopf, Geschäftsführer Yahoo Deutschland, stellen kann.

Wald: Warum macht es Sinn, sich so intensiv mit der Generation Z zu beschäftigen? Viele behaupten doch, dass die Unterschiede zur Generation Y nicht so erheblich sind?
Hopf: Die Generation Z, also die Altersgruppe zwischen 12 und 19 Jahren, ist die Generation, für die bereits seit frühester Kindheit die Nutzung mobiler Devices und die Allzeitverfügbarkeit von Online-Diensten selbstverständlich ist. Mit über sechs Millionen Personen in Deutschland bilden sie eine große Gruppe und sind für uns als Online-Vermarkter die wichtigste Zielgruppe von morgen. Mit der Studie erhalten wir endlich einen dringend notwendigen Eindruck ihrer Lebensrealität. Unsere Erkenntnisse: Die Generation Z ist selbstbewusst und realistisch, vor allem aber einfach wesentlich digitaler als die Generation Y, auch bekannt als Millennials. Sie mussten nicht auf technologischen Fortschritt warten, sondern kennen es gar nicht anders.

Wald: Gibt es Erkenntnisse aus der Studie, die Sie besonders erstaunt haben?
Hopf: Da gibt es einige Ergebnisse, die deutlich herausstechen und uns klar zeigen, wie die Zielgruppe von morgen zu erreichen ist: 89 Prozent der Gen Z besitzen ein Smartphone und sind damit den Tag über fast durchgehend online. Der zunehmende Mobile-Trend zeigt sich auch an den Nutzungsgewohnheiten. Die Gen Z nutzt den PC oder den Laptop täglich nur noch 2,7 Stunden, Mobilgeräte sind dagegen schon 2,3 Stunden lang im Einsatz. Das klassische Fernsehen fällt in der Gen Z dagegen weit zurück und kommt nur noch auf 1,7 Stunden Nutzungsdauer. Zudem zeichnet sich der Trend ab, weniger Geräte zu nutzen, die dafür mehr Funktionen vereinen. Für viele ist das Smartphone vor allem ein Zeitvertreib: 60 Prozent fühlen sich von ihrem Handy mehr unterhalten als vom Fernseher. Dazu passt, dass immerhin zwei Drittel (66%) täglich online Videos auf dem Smartphone schauen. Ein Leben ohne Smartphone? Für die Generation Z kaum vorstellbar: Ohne Zugriff auf sein Handy fühlt sich fast jeder Zweite unwohl, bei den 12- bis 15-Jährigen sind es sogar 59 Prozent.

Wald: Wie stellt sich Yahoo Deutschland auf diese Besonderheiten ein? Was können die Nutzer hier in Zukunft ggf. an innovativen Angeboten erwarten?
Hopf: Um Online-Inhalte abzurufen, nutzt die Gen Z überwiegend das Smartphone. Aus Vermarkterperspektive müssen sich auch Werbeformate daran anpassen. Bei Yahoo setzen wir deshalb auf Native Advertising – ein Format, dass das Nutzererlebnis nicht stört, da es sich in den Nachrichten-Stream integriert und so, im Gegensatz zu klassischer Banner-Werbung auf dem Smartphone, das natürliche Leseverhalten nicht stört.

Wald: Eine Sache, die mich besonders interessiert - Was meinen Sie: Müssen Mitarbeiter/-innen Generation Z anders geführt werden?
Hopf: Generell gelten auch für diese Zielgruppe die gleichen Führungsgrundsätze wie für alle: Offene, transparente und inspirierende Führung – mit Empathie und ethischen Grundsätzen folgend. Darüber hinaus muss man mit dieser Generation auf Augenhöhe arbeiten, klassische Hierarchien passen nicht mehr. Diese Generation will gefordert und gefördert werden – mindestens genauso wichtig ist aber auch, Ihnen eine Vision zu geben, an die sie glauben können. Nicht aufoktroyiert sondern gemeinsam entschieden.

Wald: Bekanntermaßen interessieren mich in erster Linie die Möglichkeiten der Führung von Mitarbeitern mit digitalen Medien. Gibt es dafür Beispiele bei Yahoo?
Hopf: Die digitale DNA, die Yahoo als Internetpionier hat, spürt man natürlich auch in der Art, wie wir unsere Mitarbeiter führen und wie wir kommunizieren. Unser eigener Messenger gehört ebenso wie ein für jeden Mitarbeiter offenes Videokonferenz-System zu den täglich genutzten Kommunikationsmitteln – weil beide auch völlig flexibel funktionieren. Sie müssen noch nicht einmal am Schreibtisch sitzen, um an einem Teammeeting per Video teilzunehmen, das funktioniert vom Smartphone genauso einwandfrei. Und wir haben mit Yahoo Backyard eines der beste Intranet-Portale, das gerade als bestes Intranet insgesamt den Grand Prize bei Ragans Intranet Awards gewonnen hat. Besonders hervorgehoben wurde von der Jury die von Mitarbeitern gemachte „Hoo News“-Show, die im Stil einer Late Night Talk-Show aufwändig produziert wird. Backyard ist der digitale Startpunkt für alle Yahoo-Mitarbeiter – egal ob Sie nach den Kontaktdaten eines Kollegen, Produktneuigkeiten oder direkten Zugang zu unseren Service-Portalen und Training-Plattformen suchen.

Steffen Hopf - Yahoo Deutschland
Mein Gesprächspartner Steffen Hopf verantwortet als Managing Director von Yahoo Deutschland das Geschäft von Yahoo in Deutschland. In der Position des Country Commercial Directors ist der 40-Jährige zudem für alle Vermarktungsaktivitäten und die strategische Ausrichtung des Verkaufsteams von Yahoo Deutschland verantwortlich. Zuvor war Steffen Hopf Director Sales & Stellvertretender Geschäftsführer von Yahoo Deutschland. In der Zeit von September 2011 bis April 2013 war er als Geschäftsführer von MySpace/Specific Media tätig. Zwischen 2006 und Herbst 2011 hatte er bereits verschiedene Sales-Positionen bei Yahoo Deutschland inne. Zu den weiteren beruflichen Stationen zählen wallstreet:online AG sowie WEB.DE und GMX.

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