Mittwoch, 1. März 2023

Arbeitszeit bei Frontline-Workern - Kurzinterview mit dem Arbeitszeitexeperten Guido Zander

Mit meinem heutigen Gesprächspartner Guido Zander habe ich schon eine Reihe von Gesprächen geführt und ihn dabei immer als innovativen und sehr erfahrenen Experten für Fragen des Arbeitszeitmanagements insbesondere im Bereich von Blue-Collar- bzw. Deskless Work kennengelernt. Ich freue ich sehr, dass er nach seiner Mitwirkung als Workshop-Host beim HR Innovation Day 2022 diesmal als Impulsgeber am 23. März 2023 dabei ist und ich ihm heute Fragen zu seinem Input stellen kann.

Wald: Bereits vornweg herzlichen Dank, dass Sie am 23. März 2023 dabei sind.
Zander: Sehr gerne, ich bin selber schon sehr gespannt auf den Tag!

Wald: Was werden die Schwerpunkte Ihres Impulses sein?
Zander: Nach wie vor sehen wir, dass in vielen Unternehmen zwar etablierte , aber sehr unattraktive und auch krankmachende Schichtpläne im Einsatz sind. Der Weg zu attraktiven Schichtplänen führt aber nur über eine Wochenarbeitszeit von deutlich weniger als 40 Stunden. Im Impuls werde ich aufzeigen, warum es schon rein mathematisch nicht ohne Arbeitszeitverkürzung geht und zeige auf, warum sich das dennoch für die Unternehmen rechnet. Dabei werde ich auch kurz -kritisch- auf die jetzt veröffentlichte UK-Studie zur 4-Tage-Woche eingehen.

Wald: Welche Empfehlungen geben Sie dem Personalmanagement, um gerade die Flexibilisierung der Arbeitszeit im Bereich Blue Collar wirksam zu forcieren?
Zander: Gerade erlebe ich bei einigen Kunden, insbesondere im produzierenden Gewerbe, dass in den operativen Bereichen der Ernst der Lage bzgl. des Fachkräftemangels immer noch nicht angekommen ist. Da herrscht dann eine Haltung, dass es Personal mal wieder nicht schafft, die Leute heranzubekommen. Und da man die Realität nicht sieht, ist der Handlungsdruck für Veränderungen nicht hoch und man glaubt, dass es doch immer so weiter geht. Ist ja schließlich die letzten 30 Jahre auch gutgegangen. Hier muss HR sehr deutlich die Realität und die Auswirkungen aufzeigen, wenn man nichts ändert. Z.B. mit Grafiken arbeiten bzgl. der Entwicklung der Anzahl Bewerber, Fluktuation etc.

Wald: Wo könnten sich Interessierte über Ihre Aktivitäten und Erfahrungen informieren?
Zander: Wer regelmäßig etwas von mir bzw. SSZ hören will, kann mir auf LinkedIn folgen oder Infos auf unserer Homepage www.ssz-beratung.de finden und sich dort zu unserm Newsletter anmelden. Wer noch mehr Infos möchte, kann sich unser Buch „NEW WORKforce Management – Arbeitszeit human, wirtschaftlich und kundenorientiert gestalten“ zulegen. Hier wird auf 488 Seiten alles zum Thema Arbeitszeit und Personaleinsatzplanung behandelt.

Mein Gesprächspartner Guido Zander hat Wirtschaftsinformatik an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg studiert und ist seit 2005 geschäftsführender Partner der SSZ Beratung. Seit über zwei Jahrzehnten berät er gemeinsam mit Dr. Burkhard Scherf Unternehmen und Organisationen verschiedener Größen und Branchen zu Fragen des Umgangs mit Arbeitszeit und der Personalplanung. Er gilt deutschlandweit als einer der führenden Experten auf dem Gebiet Arbeitszeitmanagement. Sein Buch „NewWorkforce Management – Arbeitszeit human, wirtschaftlich und kundenorientiert gestalten“, das er gemeinsam mit Dr. Burkhard Scherf geschrieben hat und zu dem ich Ideen sowie ein Vorwort beisteuern konnte ist im April 2021 erschienen und ist regelmäßig in den Top 100-Büchern des Personalmanagements zu finden.

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